Zigarettenstummel
Perleberg, 19. Juni 2014

Am Feldweg, der als Verlängerung der Friedrichstraße nach Süden beginnt und dann im rechten Winkel in Richtung Schwarzer Weg abknickt, entdecke ich immer wieder Häufchen von Zigarettenkippen und -asche. Mir ist rätselhaft, warum irgend jemand seinen Aschenbecher wiederholt hier in der Natur entleert, anstatt das erkaltete Zeug einfach in einen der zahlreichen öffentlichen Abfalleimer in Perleberg zu werfen. Zigarettenstummel sind giftiger Müll, der nichts am Feld zu suchen hat!

Motorisiert sind auf diesem Weg selten landwirtschaftliche Fahrzeuge, öfter geländegängige Zweiräder sowie Fahrer unterwegs, die ihren Hund mit dem Auto spazieren führen.

Kommentare

  1. Das erinnert mich an eine Simpsons-Folge, in der ein Indianer sich über eine Plastiktüte(?) beschwert und sich danach eigentlich nicht umdrehen soll (es aber trotzdem macht), um entgeistert auf eine riesige Müllkippe zu schauen.

  2. @1: Das müsste in der zweiundzwanzigsten Folge der neunten Staffel, „Die sich im Dreck wälzen“, geschehen sein.

    Übrigens, laut Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2013 in Deutschland rund 81,73 Milliarden Zigaretten verkauft – ich nehme an, dass schließt nur die legal versteuerten ein, denn die illegal eingeführten lassen sich staatlicherseits schlecht erfassen. Auch selbst gedrehte Zigaretten sind in der Zahl nicht enthalten.

    Nun fällt es vielen Menschen schwer, mit einer Zahl wie 81,73 Milliarden etwas anzufangen. Deshalb bin ich eben schnell vor die Tür gegangen und habe ein paar Zigarettenstummel vermessen. Wenige Schritte reichten; die Dinger liegen überall. Zweieinhalb Zentimeter scheinen eine typische Länge zu sein.

    Vielleicht kann man sich die Menge also so anschaulich machen: Würde man die Zigarettenstummel aneinander legen, die allein in Deutschland 2013 anfielen, dann würde diese Kette von Flensburg im hohen Norden bis nach Venedig in Italien reichen … und dann einmal um die ganze Erde, noch mal um die ganze Erde und – aller guten Dinge sind drei – noch mal um die ganze Erde … und dann weiter bis zum Mond, zurück zur Erde, noch einmal zum Mond, wieder zurück zur Erde und – aller guten Dinge sind drei – noch einmal zum Mond. Kein Scherz!

    Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2013 rauchen im Schnitt drei von zehn Deutschen. Unter Einbeziehung vorgenannter Zigarettenzahl und der Einwohnerzahl unseres Landes produziert ein einziger deutscher Durchschnittsraucher mehr als 3300 Zigarettenstummel im Jahr. Wenn ein Raucher die Angewohnheit hat, seine gesammelten Kippen beim Gassifahren am Wegesrand zu entsorgen oder sonst fallenzulassen, wo er gerade steht, ist das also keine Kleinigkeit.

    Martin

  3. Puij Deibel noch eens!
    Schönsten Dank for de rechnerische Uffklärung. Damit kann man ja de janze wundascheene alte Mutta Erde vajiften! Sowat jehört inne Zeitung! Sone Berechnung auch! Und da brauch man nicht nur mitn Rechenschieba vorsichtich een Jahr anpeiln, sondern sowas auf die Länge von de Rauchaleben runterbrechen. Is ja ßum k – mehr daßu ßu zu saren vabietet mir die jute Erziehung.
    Aba auf Unanstänjes soll man sowieso nich andauernd kieken – dis war schon vor mehr wie 2.666 Jahre so. Ick denke da an de Sache von Sodom un Gomorrha und dis Knöllchen mit de Salzsäule. Un dis geht bis inne jüngste Neußeit so: Dis musste ick imma schon in den Kindajaten üben, weil die Järtnerin, also de Tante, imma so gerne spielen wollte: "Dreht euch nich um, der Plumpsack jeht rum". Und son Plumpsack kann ooch wat janz jefährlichet sind. Darf man nich kucken und anfassen. Soll der uffräumen, der'n besitzen tut.

    Grüße von euern Tümpe

  4. Tümpe, ich kann Dich beruhigen: Demnächst kommen auch wieder hochlöbliche Berechnungen auf diese Netzpräsenz.

    Martin