An Dömnitz und Stepenitz
Von Pritzwalk nach Putlitz legten Migo und ich am 10. Februar die zweite Etappe unserer diesjährigen Prignitzrundwanderung zurück. Anstatt den kürzesten Weg zwischen den beiden Städten zu nehmen, orientierten wir uns an den Flüssen Dömnitz und Stepenitz, an deren Ufern Pritzwalk und Putlitz erbaut sind. Auf einer Karte kann man unseren etwa 29,2 Kilometer langen Weg nachvollziehen.
Durch Entfernung und Eis vom Wasser getrennt
Schreibe ich, wir richteten uns nach dem Verlauf von Dömnitz und Stepenitz, heißt das allerdings nicht, dass wir an den Ufern der beiden Flüsse flanierten. Straßen und Wege halten meist Abstand zu den Gewässern. Erfreulich ist das für Tiere und Pflanzen, aber auch für den Hochwasserschutz. Der mäandrierende Lauf der Stepenitz und seine unmittelbare Umgebung sind hier als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Wo wir Dömnitz und Stepenitz berührten, war wenig flüssiges Wasser zu erblicken. Eine längere Kältephase hatte die Gewässer zum Teil mit Schnee und Eis bedeckt. Die Dicke des Eises variiert allerdings mit der schwankenden Fließgeschwindigkeit. Während man die gefrorene Decke auf der gestauten Stepenitz im Perleberger Stadtgebiet sicher betreten konnte, muss man für die Abschnitte unserer Wanderung davor warnen.
Pritzwalk bis Neudorf
Der Haltepunkt in Groß Langerwisch wird für den Schülerverkehr durch die Eisenbahngesellschaft Potsdam bedient. Ihm gegenüber findet sich ein kleiner, durch den auf einem hölzernen Pfahl stehenden Schnitzvogel markierter Rastplatz mit Holztisch und -bänken drumherum. Hier gönnten Migo und ich uns eine Pause mit käsebelegten Brötchen.
Klein Langerwisch bis Wolfshagen
Der zum Groß Pankower Ortsteil Helle gehörende Gemeindeteil Klein Langerwisch besteht aus nicht viel mehr als der Café-Pension „Radler-Oase“. Ihr Name kommt nicht von ungefähr. Dort entlang führt mit mehr als 1000 Kilometern einer der längsten Radfernwege Deutschlands: die Tour Brandenburg. Die schmucke Kirche in Helle gehört zu den jüngeren Sakralbauten der Prignitz. Ihr 100-jähriges Jubiläum feiert sie 2013.
Wolfshagen bis Weg östlich von Tacken
In der Wolfshagener Gegend bedeckte sich der Himmel und lies fortan einige Schneeflocken herabrieseln. Allerdings nicht viele – überhaupt hat es in diesem Winter nicht viel geschneit, doch wegen andauernder Minusgrade blieb das wenige Weiß einige Wochen liegen. Nördlich von Wolfshagen wird zum Teil durch Anpflanzungen die Auwaldbildung im Naturschutzgebiet Stepenitz gefördert.
Wald östlich von Tacken bis Putlitz und Heimfahrt
Die Turmspitze der Putlitzer Kirche ist noch jung – am letzten Junitag 2010 wurde sie mit einem Kran aufgesetzt. 1988 hatte man ihren Vorgänger wegen Baufälligkeit demontiert. Wegen Altersschwäche entfernt wurde im November 2010 auch die mächtige Eiche vor dem Rathaus der Stadt.
Von Putlitz fuhren wir mit dem Linienbus zurück nach Pritzwalk. Vom Fahrer abgesehen hatten Migo und ich den Bus auf der ganzen Strecke für uns allein. Von Pritzwalk ging es in umgekehrter Richtung der morgendlichen Zugfahrt heim nach Perleberg. Als Ticket für den Tag nahmen wir eine Tageskarte Perlberg–Putlitz. Das ist günstig, denn im Gegensatz zur Einzelfahrkarte können Hunde beim Menschen auf der Tageskarte mitfahren.
Das Wappen des Landkreises Prignitz
Unsere erste Prignitzetappe hatte uns von Perleberg nach Pritzwalk geführt. Die zweite, von der ich auf dieser Seite berichte, führte von Pritzwalk nach Putlitz. Im Wappen des Landkreises Prignitz vereinen sich Elemente aus den Wappen dieser drei Städte: Perleberg, Pritzwalk und Putlitz.
Die acht Perlen im Wappen des Landkreises deuten auf die Kreisstadt Perleberg hin. Der schreitende Wolf symbolisiert Pritzwalk. Die flugbereite Gans erinnert an die märkische Uradelsfamilie Gans, welche im Mittelalter die deutsche Geschichte der Prignitz entscheidend prägte. Ein bedeutender Zweig der Familie Gans etablierte seinen Sitz in der Burg Putlitz – so findet sich die Gans auch im Wappen der Stadt Putlitz wieder.