Drei Stunden in Groß Pankow (Prignitz)
Am 20. Suso 2017 besuchten Migo und ich Groß Pankow, den zentralen und namensgebenden Ortsteil der Gemeinde Groß Pankow (Prignitz). Unser Primärziel: die beiden Karpfenteiche gut eineinhalb Kilometer nördlich des Dorfes, bei denen sich eine Bungalowsiedlung befindet. Sekundärziel: ein Rundgang durch den Ort.
Der kleinere der beiden Karpfenteiche misst etwa siebentausend Quadratmeter; die Oberfläche des größeren ist knapp siebenmal so groß. Die Karpfenteiche sind nicht nur Angel-, sondern auch Badegewässer. Der größere der Teiche besitzt ein Stück Sandstrand.
Groß Pankow liegt an der Bundesstraße 189. Diese durchzieht das Straßendorf aber nicht längst, sondern schneidet es im Nordwesten. Man könnte auch sagen: Das Dorf quert die Straße. Als die Chaussee Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, passierte sie das damals kleinere Groß Pankow nämlich noch. Während unseres Besuches wurde die Ortsdurchfahrt der B 189 erneuert.
Der Ortsname (Groß) Pankow stammt aus dem Slawischen und steht in Beziehung zum hiesigen Bach Panke. Nicht verwechselt werden sollte diese Prignitzer Panke, welche in die Stepenitz mündet, mit der Barnimer Panke, welche in die Spree mündet und dem Berliner Bezirk Pankow den Namen gibt. Udo Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow“ sollte nach Ost-Berlin gehen.
Am Gutshaus prangt mittig eine auffliegende Gans. Auch der Wetterhahn auf dem Dach des Westflügels ist eher ein „Wetterganter“. Die Gans ist das Wappentier der Edlen Herren Gans zu Putlitz und findet sich heute ebenso in den Wappen der Gemeinde Groß Pankow (Prignitz), der 14 Kilometer nördlich gelegenen Stadt Putlitz und des Landkreises Prignitz. Das Gutshaus beherbergt eine Augenklinik.
Parallel zur Bundesstraße verläuft die 1885 in Betrieb genommene Eisenbahnstrecke. Während unseres Besuchs wurde an den neuen Bahnsteigen gearbeitet. Von einer Seite zur anderen wechselt man nun nicht mehr durch Überschreiten des Gleises im Bahnhofsbereich, sondern mittels des Bahnübergangs am Steindamm. Dies tat ich mit Migo in seinem Wagen auch in aller Eile, als eine Durchsage bekanntgab, dass der Zug nach Perleberg ausnahmsweise vom anderen Bahnsteig fahren würde.
Leider stellte sich die Durchsage wie auch die entsprechende Anzeige auf dem Laufband als falsch heraus: Der Zug gen Perleberg fuhr dort ein, wo wir ursprünglich warteten, und der Zug in Gegenrichtung, wo wir nun standen. Dank der Hilfe von Bauarbeitern konnten andere Fahrgäste und ich in Rücksprache mit dem Lokführer noch einmal im Bahnhof von einem Bahnsteig zum anderen klettern, um unseren Zug zu erreichen. Die freundlichen Bauarbeiter trugen Migo und den Wagen über die Gleise.