Splitter, Februar 2012

426 – 2012-02-05, 16:30 Uhr

Am gestrigen Nachmittag spazierten Migo und ich in den Süden Perlebergs, wo die Rose in den Jeetzbach mündet. Ziel des Ausflugs war, Fotos des letztgenannten Gewässers für Wikipedia aufzunehmen.

Abbildung: Die Fließgeschwindigkeit des Wassers genügt hier, um den Jeetzbach trotz der Kälte eisfrei zu halten.

Auf dem Hinweg durchs Stepenitztal konnten wir drei Wintersportarten beobachten: Flachland-Schlittenfahrt am Seil hinterm PKW sowie Schlittschuhlauf und Eishockey auf den Karpfenteichen. Auf dem Rückweg durch den Perleberger Stadtforst querten Migo und ich mehrmals das Eis auf Armen der Rose.


427 – 2012-02-14, 11:45 Uhr

Auch in diesem Winter haben sich am eisfreien Zusammenfluss der Stepenitzarme unterhalb der Altstadt neben den zahlreichen Stockenten wieder Gänsesäger versammelt. Heute sah ich dort zudem eine Mandarinente, eine Möwe und ein Blässhuhn. Genauso wie die gestern gesehenen Teichralle sind diese Wasservögel bereits aus vergangenen Wintern bekannt.


428 – 2012-02-14, 14:00 Uhr

Ich freue mich, dass zwei Beiträge von mir in die On-Line Encyclopedia of Integer Sequences aufgenommen wurden: A205325 und A205326. Die Zahlenreihen stellen die dezimalen Nachkommastellen zweier Konstanten dar. Beide Konstanten lassen sich grafisch leicht veranschaulichen. Aber zunächst ein Bild zum natürlichen Logarithmus.

Abbildung: Der natürliche Logarithmus einer positiven Zahl p lässt sich als Fläche unter dem Graphen der Funktion $f(x)=\frac{1}{x}$ im Intervall von 1 bis p interpretieren, hier blau für $p=5$ dargestellt.

Mit der folgenden Grafik werden nun die beiden in die OEIS aufgenommenen Konstanten illustriert. Dafür stelle man sich die folgende ebenso wie die vorige Grafik nach rechts ins Unendliche fortgesetzt vor.

Abbildung: Orangefarbene Quadrate, deren linke untere Ecken auf der x-Achse auf den natürlichen Zahlen ruhen und deren rechte obere Ecken auf dem Graphen der Funktion $f(x)=\frac{1}{x}$ liegen. Dazu gelb die Fortsetzung der Quadratflächen in x-Richtung bis zur nächsten natürlichen Zahl.

Setzt man diese zweite Grafik ins Unendliche fort, ergibt die Gesamtfläche aller orangefarbenen Quadrate eine endliche Zahl, die Konstante mit einer Null vor dem Komma und den Nachkommastellen A205326.

Dagegen wachsen sowohl die blaue als auch die kombinierten orange-gelben Flächen bei der Erweiterung ins Unendliche über alle Schranken hinaus. Doch die Differenz der Flächen aus zweiter und erster Grafik bis zu einer beliebig vorgerückten Stelle nähert sich einem konstanten Wert an. A205325 knapp unterhalb von $\frac{1}{24}$ gibt die ersten Nachkommastellen dieses Grenzwertes an.

Näher erläuterte ich das im Artikel Edle Reihe aus dem Januar 2010.


429 – 2012-02-14, 17:35 Uhr

Labrador Retriever gelten als anfällig für Übergewicht. Sie haben fast immer Appetit und sind bei ihrer Nahrungsaufnahme kaum wählerisch. Doch wie jemand – ich meine, es war mein Vater – kürzlich bemerkte, trifft man kaum übergewichtige Labradore. Wie kommt das? Stimmt das verbreitete Bild von Labradoren gar nicht? Achten ihre menschlichen Begleiter akribisch auf ein gesundes Maß?

Ich denke, hier spielt ein einfacher Umstand eine Rolle. Labrador Retriever, die übergewichtig sind, sind dies in den meisten Fällen nicht allein wegen des Essens (Energieaufnahme), sondern wegen einer gegenüber dem Essen mangelhaften Bewegung (Energieabgabe). Wenn die tatsächlich übergewichtigen Labradore aber weniger unterwegs sind, dann bringt das von allein mit sich, dass sie unter den Labradoren, die man auf Spaziergängen trifft, unterrepräsentiert sind.

Geht man davon aus, dass starkes Übergewicht weitere gesundheitliche Probleme wie Gelenkschäden zur Folge hat, dann bringt das auf der anderen Seite von allein mit sich, dass übergewichtige Labradore bei Tierarztbesuchen überrepräsentiert sind. So mag die Wahrheit in der Mitte zwischen den Beobachtungen von Veterinärmedizinern und Hundehaltern liegen.


430 – 2012-02-27, 12:20 Uhr

Ich erinnere mich beim Thema Pheromone im Fortpflanzungszyklus in Dokumentationen über Säugetiere – beispielsweise Hirsche – an zwei Phänomene: Einerseits den Geruch empfängnisbereiter Weibchen, welche das Männchen anziehen bzw. signalisieren, dass eine Paarung nun möglich ist. Andererseits Markierungen des Männchens zur Anzeige seines Anspruchs auf Weibchen gegenüber männlichen Geschlechtsgenossen. Mir kam heute der Gedanke, dass dabei womöglich noch ein weiterer, abstoßender Mechanismus ungenannt bleibt.

Eine andere Sendung untersuchte einmal, wie menschliche Frauen den Geruch von Männerschweiß einordnen, und glich ihr Empfinden mit dem Menstruationszyklus ab. Ergebnis war, dass der Schweiß meist als unangenehm empfunden wurde, nicht jedoch zur besten Zeit für die Fortpflanzung. Freilich ein Effekt, den wir durch Waschen und Deodorants heutzutage enorm dämpfen.

Nun überlege ich, ob nicht ein ähnlicher Effekt bei vielen Säugetieren ebenfalls und noch stärker wirkt: Dass männliche Duftstoffe eine von ihrem Menstruationszyklus abhängig un-/angenehme Wirkung auf Weibchen haben. Außerhalb der Paarungszeit könnte der männliche Geruch Weibchen „abtörnen“, also die Bereitschaft zu sexueller Interaktion weiter senken. Er könnte jedoch auch allgemein die Gesellschaft von erwachsenen Männchen schwer erträglich machen, quasi als Repellent fungieren. Besonders nahe liegt dieser Gedanke bei Tierarten, bei denen Männchen und Weibchen außerhalb der Paarungszeit getrennte Wege gehen.


431 – 2012-02-29, 17:20 Uhr

In der Bauernzeitung vom 24. Februar (53. Jahrgang, 8. Woche, Seite 57 f.) berichtet ein Artikel von einer sozial­wissenschaftlichen Untersuchung zu den Auswirkungen von De­industrialisierung und Bevölkerungs­rückgang am Beispiel der Stadt Wittenberge. Illustriert wird der Artikel vor allem durch Fotos von Wittenberge, die ich bei einer Wanderung mit Migo im Februar 2011 aufnahm.