Splitter, Februar 2011

325 – 2011-02-06, 18:00 Uhr

Auf unserem gestrigen Nachmittagsspaziergang konnten Migo und ich am Ostufer der Stepenitz zwischen Ortsumgehung und Neuer Mühle gleich mehrere Bäume bzw. Stümpfe sehen, die offenbar Bibern zum Opfer gefallen sind.


326 – 2011-02-07, 0:30 Uhr

Migo und ich besuchten noch einmal den Perleberger Weinberg. Das Wetter zeigte sich nicht festlich, es nieselte die ganze Zeit, so nahm ich keinen Fotoapparat mit.

Im Gegensatz zur Besteigung der Perleberger Weinberge im Januar, als wir die Hügelkette grob betrachtet von Osten nach Westen kreuzten, gingen wir nun von ihrer Südspitze aus über viele Kuppen auf ihr gen Norden bis auf Höhe des beim letzten Mal bemerkten Kraters, um uns dann nach Osten zu wenden. Auf diesem Weg konnten wir einige weitere Entdeckungen machen.

Zuerst zu nennen wäre ein Hinweisschild:

Weinberg

Eiszeitliche Schmelzwasserablagerung mit teilweise interessanter Schichtung. Wertvolles Naturschutzgebiet! Hier treffen sich mindestens 150 Pflanzenarten der Zonen des feuchten Seeklimas und des trockenen Binnenklimas, etwa ein Fünftel aller bei uns vorkommender Arten! An den Südhängen des Berges wurde um 1541 Wein angebaut.

Tatsächlich bildet der Weinberg bei Perleberg mit gut 7 Hektar eines der kleinsten Naturschutzgebiete im Land Brandenburg. Der Schutzstatus besteht bereits seit dem 11. März 1971, damals auf Beschluss Nr. 81 des Bezirkstages Schwerin. Wie die Auszeichnung als Naturschutzgebiet mit der Abholzung zusammenhängender Waldstücken zusammenpasst, ist mir allerdings rätselhaft. Vermutlich sind diese Flächen nicht Teil des Schutzgebietes? Teil der Hügelkette sind sie allerdings.

Wir kamen auf einer Kuppe an einem Betondenkmal vorbei, vermutlich ist es das Schlageter-Denkmal, auf dem verschiedene ältere Graffiti mehr oder weniger gut zu lesen waren, unter anderem KfL (vermutlich: Kreisbetrieb für Landtechnik) und GST (vermutlich: Gesellschaft für Sport und Technik).

Wir fanden einen Tierschädel ohne Unterkiefer, im Oberkiefer steckten noch die hinteren Zähne. Welchem Tier er einst gehörte, kann ich nicht sagen. Der Kopf jedenfalls war kleiner als Migos, aber wohl nicht kleiner als jene der kleinsten Hunde. Überreste von Holzrampen und Kurvenerhöhungen, womöglich für geländegängige Motorräder, zeigen sich in dem erstaunlich zerklüfteten Terrain ebenso wie verschiedene weitere Krater und strategisch günstig auf einer Kuppe gelegene Betonfundamente sowie moosbedeckte Mauerreste.

Erstaunlich steil finde ich manche Hänge, da es sich ja nicht um ein zusammenhängendes Felsgestein handelt, sondern um einen Sand- und Kiesgrund. Welche der Schluchten natürlich sind und welche von Menschenhand erst geschaffen, kann ich dabei nicht in jedem Fall erkennen. Apropos Kies: Eine Art Kalkstein, dort auf dem Weinberg gefunden, zeigt den fossilen Abdruck eines Seeigels. Solche Steine kenne ich noch gut aus meiner Flensburger Zeit. In welchem Meer die Perleberger Fossilien wohl einst gelebt haben?


327 – 2011-02-09, 11:05 Uhr

Seit Beginn dieser Woche habe ich Weidenkätzchen gesehen.


328 – 2011-02-11, 21:15 Uhr

Migo und ich besuchten heute das Prignitzer und das altmärkische Elbe-Ufer. Vom Perleberger Bahnhof aus fuhren wir um 9:41 Uhr mit der Bahn nach Wittenberge. Den Rest des Weges, circa 29–30 Kilometer, bewältigten wir zu Fuß und Pfote. Es dürfte bis heute unsere längste Wanderung sein. Gegen 16:50 Uhr waren wir wieder daheim.


329 – 2011-02-12, 9:50 Uhr

Gut, dass wir unseren Elbe-Ausflug gestern machten, denn heute grieselt es Schnee aus grauem Himmel. Glücklicher Zufall ist die zeitliche Folge allerdings nicht, sondern ein Ergebnis der Wetterberichterstattung, die ich ausnahmsweise verfolgte und berücksichtigte.


330 – 2011-02-15, 13:50 Uhr

Mich freut die Nachricht, dass Russland ab Herbst dieses Jahres offiziell Schluss mit der Zeitumstellung macht. Vielleicht gewinnt irgendwann auch die EU das Einsehen, dass es besser ist, darauf zu verzichten.