Mit Planen an einem Baugerüst ist ein Haus verhüllt.
Da hilft auch keine Antifaltenkrem
Perleberg, 12. Mai 2016

Kommentare

  1. Bionik aus dem Erdöl-Labor

    Wir woll'n nicht schelten über solche Falten,
    man findet sie bei Jungen wie bei Alten.
    Ist diese Folie doch so schön elastisch,
    wie Faltenhaut – elefantastisch.
    Sie als Produkt ist schon die „Creme“,
    da seh'n wir keinerlei Probleme.

    Sie wehrt den Blicken, sie kann uns schützen.
    Als Schreibfolie könn'n wir sie auch nützen.
    Wir könn'n sie wickeln, wir könn'n sie falten,
    als Transplakat könn'n wir sie halten.
    Es lebe hoch, der Folie Plier,
    geschaffen uns – als groß' Plaisir.

  2. Angesichts der Wortkunst will ich anmerken, dass mich die Verhüllung jenes Hauses in der Karl-Marx-Straße 10 ans Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude erinnerte, welches eine Passion fürs Verhüllen von zum Beispiel Bäumen, Küsten oder dem deutschen Reichstag hatte. Eingerüstet wurde dies Haus jedoch von keinem Künstler, sondern Ritter – Dr. Ritter Gerüstbau aus Perleberg. Obwohl … vermutlich kann man auch da von einer Handwerksunst sprechen.

    Martin

  3. In Bremen hat man offenbar auch aus ganz unkünstlerischen Gründen viel Spaß daran, Häuser einzukleiden. In der Nähe meiner Wohnung befindet sich so ein Haus, das bereits seit ca. 9 Monaten ein blaues Kleid trägt (wobei dieses langsam in Fetzen herabhängt). Bevorzugt am Samstag wird dort an der Isolation der Hauswände gearbeitet.

    Die Wohnungen sind seitdem auch mit einem besonders offenen Balkon-Modell ausgestattet, vermutlich, um die vielgeforderte Transparenz in den Bauablauf zu bringen. Wenn der Umbau dann endlich abgeschlossen ist und sich die blauen Fetzen lichten, werden die Mietpreise sicherlich in neuem Glanz für all jene Bewohner erstrahlen, die bis dahin nicht das Weite gesucht haben.

  4. Die Sorge vor für Otto Normalbürger unbezahlbaren Mieten raubt in Perleberg erfreulicherweise vermutlich kaum Menschen den Schlaf, da die Nachfrage nach Wohnraum hier das Angebot wohl nicht übersteigt. Seit 2014 steigt die hiesige Einwohnerzahl nur sanft nach Jahrzehnten des Schwundes. Ich freue mich, wenn Häuser insbesondere in der Innenstadt instand gesetzt werden, die zuvor heruntergekommen waren und teils auch Jahre leer standen. Vielleicht ist das in Bremerhaven ähnlich?