Ein Sonntagsspaziergang im März

Am letzten Sonntag im März spazierten Migo und ich bei schönem Wetter gut 18 Kilometer von Perleberg nach Sükow, Platenhof und Dergenthin, dann südwestlich des Perleberger Flugplatzes durch den Wald und gen Nordosten nach Hause.

Sükower Kirche Singvogel mit gelber Unterseite Turmstation in Platenhof Holzvogel in Weißkopfseeadler-Bemalung flache Agrarlandschaft im Westen Perlebergs Freileitungsmast und Windräder bei Platenhof Turm der Dergenthiner Kirche Wasserlauf im Wald mit Hund aufgebrochener Asphalt
Fotografien vom Frühlingsspaziergang im Westen Perlebergs

Vögel

Bei dem Vogel mittig in der ersten Bildreihe handelt es sich um einen Singvogel, höchstwahrscheinlich einen Laubsänger. Konkret vermute ich in diesem Federkleid einen Fitis. Was mein Foto nicht festhalten konnte, war sein Gesang. Ansonsten hätte ich diesen, für Vogelarten oft charakteristischen, mit Aufnahmen im Netz abgleichen können.

Bevor er im Frühling bei uns trällert, legt ein Fitis mit seinen rund 10 Gramm Masse um die 10000 Kilometer Wegstrecke aus seinem Winterquartier im zentralen oder südlichen Afrika zurück. Dagegen sind die Wanderungen von Migo und mir ein Klacks.

Der geschnitzte Holzvogel in der zweiten Bildreihe links erinnert an einen Weißkopfseeadler, obwohl sein Schnabel bescheiden ausfällt. Er wacht über einen kleinen Rastplatz mit Holztisch und Bänken, die man in der Prignitz öfter findet und die vor allem Radfahrer zum Pausieren einladen. Ein anderes Exemplar fotografierte ich im Februar in Groß Langerwisch.

Perspektive

In den letzten Bildern der ersten beiden Fotoreihen lassen sich jeweils dieselbe Turmstation in Platenhof und Windräder entdecken. Interessant finde ich, wie klein die Windräder in der ersten Reihe wirken und wie klein die Turmstation in der zweiten. Alles eine Frage der Perspektive.

Kirchen

Kleines Suchspiel: Wie viele Kirchen finden sich in den neun Fotografien?

Das erste Bild in der ersten Reihe zeigt die Kirche in Sükow. Eine „Bischof von Sükow“ genannte Holzfigur erlangte zu Beginn dieses Jahres in Brandenburg Berühmtheit, als die kunsthistorisch wertvolle Schnitzarbeit im Perleberger Kreiskrankenhaus einer Computertomographie zur Altersbestimmung anhand der Jahresringe des Holzes unterzogen wurde – leider ohne eindeutiges Ergebnis.

Woher die vermutlich spätmittelalterliche Figur ursprünglich kommt, scheint ebenso wie ihr genaues Alter noch rätselhaft zu sein. Bekannte Nachweise für ihren Aufenthalt in Sükow reichen derzeit nicht weiter als in die 1970er Jahre zurück. Weitere Untersuchungen mögen mehr Licht ins Dunkel um den Holzbischof bringen.

Das erste Foto der dritten Bildreihe zeigt den Turm der Dergenthiner Kirche. Damit sind die abgebildeten Kirchen allerdings noch nicht aufgezählt! Das mittlere Foto in der mittleren Reihe zeigt am Horizont in der Bildmitte eine dritte Kirche: Einige wenige rotbraune Pixel gehören St. Jacobi in Perleberg in circa 6,6 Kilometern Entfernung, Luftlinie.

Risse

Auf dem Rückweg überquerten Migo und ich die Bundesstraße 189 auf der Fußgängerbrücke südwestlich von Perleberg. Auf- und Abfahrt zur Brücke bieten ein erstaunliches Bild. Als wäre eine Horde Maulwürfe über das gepflegte Grün eines Golfplatzes hergefallen, ist die feste Asphaltdecke von zahlreichen Hügeln aufgerissen.

Ich vermute, dass die Ursache hierfür in der Wahl der den Weg begleitenden Bepflanzung zu suchen ist. Sträucher, die mich an Sanddorn erinnerten, wachsen an den Böschungen der Rampen zur Brücke. Mir scheint plausibel, dass diese ihre Wurzeln unter den Weg schoben und dessen Decke mit neuen Trieben aufbrachen.


Anmerkung, Juli 2021: Ich irrte wohl. Der kräftige Schnabel deutet auf einen Finken hin.