Unselig nagt der Zahn der Zeit

Bei der Fertigung eines Aufklebers ist mehr zu beachten, als man denken könnte. Ein frischer Aufkleber erstreckt sich nicht nur in die Höhe und Breite, sondern auch in die Zukunft. Klebt er irgendwo, dann hört er damit von allein nicht so bald wieder auf.

Daher sollten geklebte Botschaften zeitlos sein, wie man sagt, also stets aktuell. Das gilt aber nicht nur für die Botschaft, sondern auch für die Tinte, mit der sie geschrieben wird. Ansonsten kann es einem wie der Kampagne „no npd – NPD-Verbot jetzt!“ ergehen:

Ein Aufkleber unter dem Einfluss der Witterung. Alle Rechte vorbehalten – eine Weiterverwendung der Fotos ohne schriftliche Erlaubnis schließe ich aus.

Das Thema NPD-Verbot ist auch Jahre nach dem Start der Kampagne auf der Tagesordnung. Insofern eine gute Idee, es nachhaltig mit Aufklebern zu beackern. Doch mit der Zeit verblasste das einst in leuchtendem Rot gedruckte „no“ und „Verbot jetzt!“ und übrig blieb in fettem Schwarz ein doppeltes „NPD“.

Die Fotos stammen aus dem Herbst 2010. Mittlerweile ist die rote Farbe der Aufkleber der Anfangszeit völlig verschwunden. So wurde aus einem Zeichen gegen die ewig Gestrigen mit der Zeit unfreiwillig Werbung für ein intolerantes Morgen.


Informationen zur Kampagne „no npd – NPD-Verbot jetzt!“ der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten findet man auf www.npd-verbot-jetzt.de.