Prignitzwanderungen 2012

Durch das Herz der Prignitz

Am 18. Januar verbanden Migo und ich Perleberg und Pritzwalk mit einer Wanderung. Darüber hinaus verbindet die beiden Prignitzstädte allerdings mehr.

Perleberg und Pritzwalk

Zu den Gemeinsamkeiten der beiden Städte gehört die Lage am Fluss: Durch Pritzwalk fließt die Dömnitz; die Dömnitz ergießt sich in die Stepenitz, die wiederum Perleberg durchzieht. Südlich des Wasserweges verknüpft die Bundesstraße 189 beide Städte für den Kraftfahrzeugverkehr. Wer lieber mit der Eisenbahn von Perleberg nach Pritzwalk reist, steigt in den Prignitz-Express ein.

Beide Städte erhielten im 13. Jahrhundert das Stadtrecht: Perleberg 1239, Pritzwalk 1256. In der DDR gaben beide Städte Kreisen ihren Namen; der Kreis Perleberg gehörte allerdings dem Bezirk Schwerin an, während der Kreis Pritzwalk dem Bezirk Potsdam zugeordnet war. Mit rund 12.300 Bürgern weist Perleberg heute eine mit den 12.500 Einwohnern Pritzwalks vergleichbar große Bevölkerung auf.

Karte: Blau eingezeichnet ist unser Wanderweg von etwa 28,7 Kilometern Länge, nördlich liegen die Bahnstrecke, die Bundesstraße 189 sowie die Flüsse Stepenitz und Dömnitz. (Karte von Hike & Bike Map mit Daten von OpenStreetMap, CC-BY-SA 2.0)

Im Herzen der Prignitz

Im Herzen der Prignitz – so beschreibt sowohl der Webauftritt Perlebergs als auch jener Pritzwalks die Lage der jeweiligen Stadt. Auf der Webpräsenz der Gemeinde Groß Pankow, die beide Städte voneinander trennt, sieht es nicht anders aus. Herz, das ist ein liebenswertes Wort, mit dem man sich gerne schmückt. Und es trifft tatsächlich auf alle drei Orte zu. Man muss nur den Fokus richtig setzen:

Schlägt das Herz im Ort mit der größten historischen Bedeutung für die Region? Im Verwaltungssitz? Kommt es auf die geografische Lage in der Landschaft Prignitz oder im gleichnamigen Landkreis der heutigen Zeit an? Wenn man sich auf die geografische Lage in einem bestimmten Territorium einigt – ist mit dem Zentrum dann der Mittelwert der Längen- und Breitengradextreme oder der geometrische Schwerpunkt gemeint …?

Von Hagen zu Dorf

Von Perleberg aus durchquerten wir zunächst die Dörfer Spiegelhagen und Rosenhagen. An einer bewaldeten Hügelkette entlang schreitend passierten wir Simonshagen. Nach einer Schleife durch den Rundling Guhlsdorf rasteten wir am Fuß der Kronsberge. Weiter wanderten wir durch Luggendorf und Bullendorf. Über den höchsten Punkt des Tages auf windigen 100 Metern über dem Meeresspiegel kamen wir nach Giesensdorf, wo wir als letzte Station vor Pritzwalk die Kirche umrundeten.

Auffällig sind die Endungen der Orte auf hagen und dorf. Während eine Vielzahl der Ortsnamen der Prignitz wie Pritzwalk oder Prignitz einen slawischen Ursprung aufweist, sind die Endungen hagen und dorf deutsch. Hier bezeugen sie die mittelalterliche deutsche Ostsiedlung, wobei Luggendorf erst im 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird und jüngeren Ursprungs sein mag.

Fotografien

Perleberg bis Simonshagen

Kirche in Spiegelhagen • Straßenbaum vor bewaldeter Hügelkette mit dem Weißen Berg • Spaziergänger am Bahnübergang bei Rosenhagen • Glockengestell in Rosenhagen • Relief am Grab des Hans Casper von Platen • Kirche in Rosenhagen • Kiefernnutzwald am Hügelhang • Wegweiser • Blattrosette vermutlich einer Distel • Simonshagen von der Seite

Simonshagen bis Panke

Lindenallee in Simonshagen, einzige Straße des Ortes • Fahrplan an der Bushaltestelle Simonshagen • Guhlsdorf vor den bewaldeten Kronsbergen • Kirche im Runddorf Guhlsdorf • Feldsteine, Sitzgelegenheit für unsere Rast • Luggendorf • Rothirsch beim Galopp • Baumgerippe • Feldsteine dienen als Baumaterial in Bullendorf • Migo trinkt bei Bullendorf aus der kanalisierten Panke vor der Brücke der ehemaligen Schmalspurbahn

Panke bis Pritzwalk

Windräder am höchsten Punkt der Wanderung • vom Wind geformtes, trockenes Eichenlaub • Sender Pritzwalk im Ortsteil Buchholz • eingerüsteter Turm der Giesensdorfer Kirche • Multicar in Giesensdorf • Kirche St. Nikolai in Pritzwalk • Rathaus Pritzwalk • Migo kaputt auf dem Bahnsteig • Prignitzer Eisenbahn, mit der wir nicht reisten • Backwarenquittung