Durch das Herz der Prignitz
Am 18. Januar verbanden Migo und ich Perleberg und Pritzwalk mit einer Wanderung. Darüber hinaus verbindet die beiden Prignitzstädte allerdings mehr.
Perleberg und Pritzwalk
Zu den Gemeinsamkeiten der beiden Städte gehört die Lage am Fluss: Durch Pritzwalk fließt die Dömnitz; die Dömnitz ergießt sich in die Stepenitz, die wiederum Perleberg durchzieht. Südlich des Wasserweges verknüpft die Bundesstraße 189 beide Städte für den Kraftfahrzeugverkehr. Wer lieber mit der Eisenbahn von Perleberg nach Pritzwalk reist, steigt in den Prignitz-Express ein.
Beide Städte erhielten im 13. Jahrhundert das Stadtrecht: Perleberg 1239, Pritzwalk 1256. In der DDR gaben beide Städte Kreisen ihren Namen; der Kreis Perleberg gehörte allerdings dem Bezirk Schwerin an, während der Kreis Pritzwalk dem Bezirk Potsdam zugeordnet war. Mit rund 12.300 Bürgern weist Perleberg heute eine mit den 12.500 Einwohnern Pritzwalks vergleichbar große Bevölkerung auf.
Im Herzen der Prignitz
Im Herzen der Prignitz – so beschreibt sowohl der Webauftritt Perlebergs als auch jener Pritzwalks die Lage der jeweiligen Stadt. Auf der Webpräsenz der Gemeinde Groß Pankow, die beide Städte voneinander trennt, sieht es nicht anders aus. Herz, das ist ein liebenswertes Wort, mit dem man sich gerne schmückt. Und es trifft tatsächlich auf alle drei Orte zu. Man muss nur den Fokus richtig setzen:
Schlägt das Herz im Ort mit der größten historischen Bedeutung für die Region? Im Verwaltungssitz? Kommt es auf die geografische Lage in der Landschaft Prignitz oder im gleichnamigen Landkreis der heutigen Zeit an? Wenn man sich auf die geografische Lage in einem bestimmten Territorium einigt – ist mit dem Zentrum dann der Mittelwert der Längen- und Breitengradextreme oder der geometrische Schwerpunkt gemeint …?
Von Hagen zu Dorf
Von Perleberg aus durchquerten wir zunächst die Dörfer Spiegelhagen und Rosenhagen. An einer bewaldeten Hügelkette entlang schreitend passierten wir Simonshagen. Nach einer Schleife durch den Rundling Guhlsdorf rasteten wir am Fuß der Kronsberge. Weiter wanderten wir durch Luggendorf und Bullendorf. Über den höchsten Punkt des Tages auf windigen 100 Metern über dem Meeresspiegel kamen wir nach Giesensdorf, wo wir als letzte Station vor Pritzwalk die Kirche umrundeten.
Auffällig sind die Endungen der Orte auf hagen und dorf. Während eine Vielzahl der Ortsnamen der Prignitz wie Pritzwalk oder Prignitz einen slawischen Ursprung aufweist, sind die Endungen hagen und dorf deutsch. Hier bezeugen sie die mittelalterliche deutsche Ostsiedlung, wobei Luggendorf erst im 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird und jüngeren Ursprungs sein mag.