Der schmale Grat
In diesem Dokument werden für zwei Folgenscharen mit den Parametern p und q die Gleichheit ihrer rekursiven und expliziten Bildungsgesetze bewiesen. Daraufhin werden Ihre Grenzwerte bestimmt. Dieselben Folgenscharen wurden in vorangegangen Artikeln1 bei negativer und positiver Diskriminante $\Delta$ einer zugehörigen quadratischen Gleichung betrachtet. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem schmalen Grat dazwischen, dem Fall $\Delta=0$.
Voraussetzungen
Vorausgesetzt werden $p,q\in\mathbb{R}\setminus\{0\}$ und $p^2=4q$ sowie $n\in\mathbb{N}$. $q>0$ folgt. Die rekursiven Definitionen sind
Behauptungen
Für alle natürlichen n sind
Beweise
Die Gleichheit der expliziten Bildungsgesetze ergibt sich aus der Voraussetzung $p^2=4q$. Die Gleichheit von expliziten und rekursiven Bildungsgesetzen wird im Folgenden gezeigt.
Beweis für die Folge α
Zuerst wird bewiesen, dass die Behauptung für das konkrete $n=1$ gilt:
So weit, so gut. Nun nehmen wir an, dass die Behauptung für ein konkretes n bewiesen wurde, und zeigen, dass sie dann auch für $n+1$ gilt:
Folglich gilt die Behauptung für alle n.
Beweis für die Folge β
Zuerst wird bewiesen, dass die Behauptung für das konkrete $n=1$ gilt:
So weit, so gut. Nun nehmen wir an, dass die Behauptung für ein konkretes n bewiesen wurde, und zeigen, dass sie dann auch für $n+1$ gilt:
Folglich gilt die Behauptung für alle n.
Konvergenz und Grenzwert
Beide Folgen konvergieren gegen die Lösung $-\frac{p}{2}$ der quadratischen Gleichung $0=x^2+px+q$, wenn n gegen unendlich läuft.
- Betrachtet wurden Bildungsgesetze und Grenzwerte zweier Folgenscharen α und β unter der Bedingung $\Delta>0$, das heißt bei positiver Diskriminante, und Divergenz bei negativer Diskriminante $\Delta<0$.