Gästebuch, Januar 2010
Re: 03. Mai 2005, Berlin
88 – 2010-01-01, 13:36:28 – ZahWlgR
Bei Erinnerungshilfen fällt mir immer wieder eine Szene aus einem Film ein, die sich mir eingebrannt hat:
Am Ende dieses Films steht der Protagonist vor einem Feuer und wirft sein Tagebuch mit den sinngemäßen Worten Das brauche ich nicht, um zu wissen, wer ich bin!
ins Feuer.
Erstaunlich lange habe ich über diese Szene nachgedacht und bin mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass seine Entscheidung nicht besonders schlau war, weil sich das, was man Ich
nennt, ständig ändert und Tagebücher wie auch Fotos nicht nur alte Szenen, sondern auch Erinnerungen an das vergangene Ich wachrufen.
90 – 2010-01-04, 15:02:42 – j0ytEuH
Jupp. Den Satz „Das brauche ich nicht, um zu wissen, wer ich bin!“ kann man ganz gut nachvollziehen, denke ich – aber deshalb das Buch zu verbrennen ist sicherlich voreilig. Ein bisschen so, als würde man sagen, man brauche Geld nicht um glücklich zu sein. Würde man es deshalb verbrennen? Eher nicht, denn obwohl Geld allein nicht glücklich macht, kann man es für andere Dinge nutzen, beispielsweise für den Kauf von benötigten Nahrungsmitteln.
Beim Tagebuch, wie Du sagst, zur Erinnerung. Der eigenen aber auch der Geschichtsschreibung. Es ist, wenn man auf die Menschheitsgeschichte schaut, ja erst seit kurzem so, dass die breite Bevölkerung in der Lage ist, Ereignisse, Umstände und Gefühle aufzuzeichnen. Dabei sind deren Details oft besonders interessant: Wie haben die Menschen gelebt. Was lastete auf ihnen? Oder im Zuge der aktuellen Klimadiskussion: Wie hat sich die Natur vor ein paar hundert Jahren dargestellt, wie war das Wetter? Offizielle Aufzeichnungen wie man sie etwa in Steinwände gemeißelt findet, behandeln solche Themen kaum. Zudem sind sie oft durch Propaganda geprägt und allein keine zuverlässigen Quellen.
Re: Splitter, 91
92 – 2010-01-09, 00:04:59 – MuwxaWU
Auf dem firmeneigenen Miniteich waren auch Spuren zu sehen, allerdings nur genau zwei und genau in der Mitte. Seltsam.
Davon abgesehen bricht dein Weggefährte hoffentlich nicht ein, wenn er sich auf so gefährlichen Untergrund begibt ...
94 – 2010-01-11, 00:38:12 – ocIoPue
Isolierte Spuren? Hm, ein Rätsel. ^^ Abhängig davon, wie sie aussahen, könnten die Spuren von Vögeln stammen, die einfach hin und später wieder weggeflogen sind. Wenn Vögel Schneebäder nehmen, können auch große „Abdrücke“ entstehen.
Oder aber ein Mensch hat etwas dorthin geworfen?
Re: Splitter, 97
98 – 2010-01-20, 13:03:50 – jFgaZXi
Die Forschung nach neuen Dingen ist nichts für Ungeduldige ^^
Aber auch das eingenhändige Finden bekannter Lösungen ist alles andere als wenig ...
99 – 2010-01-22, 20:04:14 – tLFeucp
Da hast Du gewiss Recht. Im Übrigen könnte ich mich, wenn ich unbedingt etwas Neues erforschen wollte, auch zuerst über den aktuellen Stand der Kenntnisse und die offenen Fragen an deren Rand genauer informieren, um dann gezielt unbetretenes Terrain zu erkunden. Allerdings ist sehr fraglich, ob mein Amateurwissen dafür eine hinreichende Grundlage bildet. Außerdem – und wichtiger – geht es mir gar nicht vorrangig um Erforschung von etwas bislang Unerforschtem, sondern um die eigenständige Erweiterung meines Horizontes dort, wo das Interesse hinfällt.
Schön wäre natürlich trotzdem, wenn man dabei nicht nur den eigenen Horizont ausdehnte, sondern zu den Errungenschaften der Menschheit auch einmal eine kleine Notiz beitragen könnte.
107 – 2010-01-24, 15:53:20 – LdaARPu
Man weiß ja: Wer sich der Möglichkeit einer Entdeckung aussetzt, hat bessere Chancen, etwas zu finden, als jener, der es gar nicht erst probiert oder schnell aufgibt :)
Re: Splitter, 100
101 – 2010-01-23, 13:22:06 – b9tKiAE
Ist das nicht ein ganz normales Verhalten beim erstellen von Karten, dass bei bestimmten Bereichen einfach ein Fehler eingebaut wird? Dies wird dann als ›Kopierschutz‹, ungefähr so wie Videokameras zur Gefahrenabwehr genutzt werden nur wirkungsvoll. Diese Fehler sind dann Kennzeichnungen, woran man ein Plagiat erkennen kann. Wird wohl hier genauso sein.
102 – 2010-01-23, 14:13:16 – ghf+0Es
Das ist sicher eine mögliche Erklärung. Allerdings halte ich sie für eher unwahrscheinlich, denn solche absichtlichen Fehler würde man nicht als zusätzliche Straße mitten in einem Stadtzentrum einbauen, oder? Es erscheint mir eine zu auffällige und Nutzer gegebenenfalls zu sehr störende Abweichung zu sein.
Re: Splitter, 103
104 – 2010-01-24, 11:52:57 – iMOQJQN
Oh ja, es funktioniert. :-)
105 – 2010-01-24, 12:26:47 – sBSxvfG
Yuhu, ich hatte ja d'rum gebeten (s.u.). Endlich zeigt der Dickkopf Einsicht.
106 – 2010-01-24, 12:42:14 – iMOQJQN
M-hm, ich wurde durch die Kommentare zu den Splittern hier im Gästebuch quasi genötigt, dies auch „offiziell“ zu unterstützen.
110 – 2010-01-27, 09:21:41 – sBSxvfG
Jaja, die Macht des Faktischen. Bald kannst Du Twitter nutzen. BRB /me spiegelt mal deine Splitter bei Twitter.
112 – 2010-01-27, 11:11:44 – iMOQJQN
So einfach geht das dann auch wieder nicht. ^^
Re: Splitter, 109
111 – 2010-01-27, 09:21:55 – 33RzLRC
Architektonisch nicht uninteressante Gegenüberstellung, kaum verwunderlich, dass eine Kopie, einer Kopie, einer … angefertigt wurde.
113 – 2010-01-27, 11:29:22 – kwrcPzj
Da kann ich nur zustimmen.
Übrigens wurden die Bauten auf dem Großen Markt in den letzten Jahrhunderten mehrfach verändert. Dies zeigt sich beispielsweise für St. Jacobi sowohl im Vergleich zu heute (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Großer_Markt_2980.jpg) als auch in Gegenüberstellung mit einem Kupferstich von Matthäus Merian aus der Mitte des 17. Jahrhunderts (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Perleberg-1652-Merian.jpg). Letzterer zeigt auch noch ein anders gestaltetes Rathaus – es wurde in den 1830er Jahren umgebaut.
Re: Splitter, 114
115 – 2010-01-28, 14:45:33 – G0Jaifv
Immer wenn man etwas genauer hinschaut, verschwindet das Klischee und dahinter befindet sich etwas Unerwartetes (wie zum Beispiel seltsame Geräusche bei Enten auf Eis).
Ähnliches ist mir passiert
, als ich die Resultate einer Baumgenerierung mit Context Free Art (Reaktion: sieht aber komisch aus, diese Winkel) mit der Wirklichkeit verglich: Die echten Bäume verästeln auf ungeahnte Weisen anstatt so, wie man ad hoc vermutet. Nichts ist unwirklicher als die Wirklichkeit ;)
Davon mal abgesehen sehr schöne Bilder :)
116 – 2010-01-29, 09:35:57 – p7Uo2PH
Danke!
Um Missverständnisse zu vermeiden, muss ich ergänzen, dass jene Geräusche dort auftraten, wo keine Enten waren. Die Enten befinden sich vor allem dort, wo offenes Wasser ist. Das Eis erhob hingegen östlich der Altstadt seine Stimme, wo kein offenes Wasser mehr war und wo es zwischen den Mauern, die seinen Lauf begrenzen, gefangen ist. Einmal gefroren klemmt es im Flussbett. Dehnt es sich dann bei weiteren Temperaturschwankungen aus oder zieht sich zusammen, entstehen Spannungen, vielleicht biegt es sich sogar nach oben oder unten ein Stück weit durch, Risse entstehen. Ich denke, dass dadurch die Geräusche verursacht wurden.
Zu „nichts ist unwirklicher als die Wirklichkeit“ fällt mir in diesem Zusammenhang auch etwas ein. Ich schrieb ja, das Eis klänge wie Laserpistolen in manchen Filmen. Tatsächlich aber würden Laserpistolen und ähnliche Strahlenwaffen beim Schuss kaum Geräusche machen, oder? Mein CD-Laufwerk jedenfalls macht nur mechanische Geräusche beim Drehen der Scheibe. Doch in Filmen käme das wohl wenig beeindruckend rüber, „die Wirklichkeit ist manchmal nicht wirklich genug“. Das Publikum wäre enttäuscht – es ist an die Geräusche gewohnt und erwartet sie. Womöglich erklärt die unnatürliche Erwartungshaltung der Zuschauer auch, wieso die unterschiedlichsten Film-Produktionen immer wieder auf ähnliche Geräusche und auch visuelle Effekte – damit man sie gut sehen kann, sind die Strahlen kurze sichtbare und verglichen mit der Lichtgeschwindigkeit unheimlich langsame Impulse – zurückgreifen.