Ich, Passat

Nach Wochen des flauen Schweigens, der grausamen Stille
Flimmernden Blicken, die trockenen Kehlen der Kameraden durchbohrt
Ein Salzsee das Meer, der Rumpf und die Häupter gefangen
Die rauschenden Felder der Heimat vergessen und das Lachen der Mädchen
Nach Wochen.
Nach Wochen flüsterte mit ihrer kräuselnden Stimme die Hoffnung
Sanft summte sie ein Lied, sie hauchte ihren erlösenden Namen
„Ich, Passat“ umfing sie uns „Ich, Passat“, die Segel grüßten.
Als der Sturm über uns brach, lachte ich, mich kauern? Pah!
Ich lachte, wir tanzten zwischen den Wellen, wir tanzten auf ihnen
Wir tanzten mit ihr, diese Stimme, der Angst keinen Raum in meinem Ohr
Sie schäumte das Meer, sie löschte den Durst, sie sang „Ich, Passat“


Am 8. Juli 2003 geschrieben, veröffentlichte Leumond dieses Gedicht im Oktober.

Angeregt wurde „Ich, Passat“ zum einen durch meinen ersten Alessandro-Baricco-Roman „Oceano mare“. Das Buch ist famos, lustig, allerdings auch kompliziert, belastend sogar. Ich brauchte einige Zeit, um mich hineinzufinden. Alessandro Baricco avancierte daraufhin aber zu meinen meistgelesenen und Lieblingsautoren.

Als zweite Inspiration wirkte die französische Sängerin Alizée – „alizé“ ist das französische Wort für den Passatwind. Im Jahr 2003 erschien ihr Album „Mes courants électriques“ unter anderem mit dem Lied „Tempête“ (Sturm).