Zum Abschied von Wiz

An unseren letzten zwei gemeinsamen Tagen – nachdem ich beschlossen hatte, Wiz zurückzugeben – war er besonders freundlich und zugeneigt. Man mag so etwas Ironie des Schicksals nennen, doch es wird kaum ein Zufall sein. Mit der Entscheidung war nämlich die Anspannung der vergangenen Wochen von mir gefallen, sodass auch Wiz sich entspannen konnte.

Wiz beim Pfotenwaschen am 12. Mizo

Vier Wochen nachdem wir einander erstmalig trafen, trennten sich unsere Wege wieder. Einen Hund abzugeben, das hätte ich mir in der Vergangenheit nicht vorstellen können. Es ist keine gute Entscheidung – und doch hoffe ich, dass es die richtige ist, dass es die beste für ihn und für mich unter den schlechten Möglichkeiten ist, vor denen wir standen.

Wiz hält Ausschau

Leider passten die neue Umgebung und ich nicht so zu Wiz, wie es wichtig wäre. Seine Leidenschaft sowie sein Talent für die Jagd in einer von Wild und Weidetieren erfüllten Landschaft war die größte Herausforderung und ich ihr nicht gewachsen. Für ihn waren die Gerüche und die leibhaftigen Tiere vor seinen Augen äußerst anziehend und aufregend, doch definitiv tabu. Der Weg ins Grüne, der doch eigentlich Freilauf versprechen sollte, bedeutete so Leinenzwang.

Wiz mit Licht und Schatten am 20. Mizo

Hinzu kam, dass ich Wiz nicht vergleichbar begeistern konnte. Er mag eher kompetitive, knurrige Spiele, wohingegen mir kooperative liegen. Auch eine Folge: Missverständnisse. Ich hoffe, dass er ein neues Zuhause bekommt, in dem er Vorlieben besser ausleben kann sowie zu dem, was ihm nicht gewährt werden kann – die Jagd auf Wild –, nicht täglich verlockt wird. Vielleicht gelingt es seiner neuen Familie auch, ihn von Alternativen zu überzeugen.

Je ein neckischer Schönheitsfleck ziert jede Wange von Wiz

Wiz trifft keine Schuld – er hat sich nicht ausgesucht, zu mir in die Prignitz zu ziehen. Als ich mich für ihn entschied, hörte ich auf mein angerührtes Herz, statt den Verstand zu benutzen. Dass er bereits erfolgreich Hasen gejagt hatte, sagte man mir, als ich ihn zum ersten Mal traf. Es war mein Fehler, es nicht gleich ernster zu nehmen oder meine Entscheidung für Wiz nicht sofort zu revidieren, als ich der möglichen Folgen gewahr wurde. Nun leider spät, traurig, aber geboten.

Genug der Fotos!

Mach’s gut, Wiz.
Mögest du eine glückliche Zukunft haben.