Diskussion "
Anführungszeichen überladen
Gänsefüßchenpaare "…"
gruppieren Text, stehen aber ansonsten nur für sich selbst. Man könnte erlauben, sie mit einer anderen Funktion zu überladen. Beispielsweise könnten "…"
so automatisch in „…“
oder »…«
umgewandelt werden oder ansonsten nicht verfügbare HTML-Tags wie <s>
, <small>
und <q>
eingesetzt werden, ohne auf Platzhalter zurückgreifen zu müssen.
Man betrachte das Beispiel:
> @lang:de
> Das ist ein "deutscher" Satz.> @lang:en
> This is an "English" sentence.> @lang:fr
> C'est une phrase "française".Dieses könnte automatisch so dargestellt werden, dass jeweils abhängig von der Sprache unterschiedliche Anführungszeichen anstelle der Zeichen " angezeigt werden. Ich habe das hier einmal per CSS umgesetzt: https://prlbr.de/xh
Im Beispiel von @1 ist der HTML-Code recht langatmig, zum Beispiel:
C'est une phrase <span class='_q'><span>"</span>française<span>"</span></span>.
Die beiden inneren <span>"</span> sollen sicherstellen, dass auch bei Ausfall von CSS Anführungszeichen dargestellt werden – ansonsten werden sie per CSS versteckt und stattdessen andere Zeichen hinzugefügt. Mit dem <q>-Element geht das viel kürzer, wie man hier sieht: https://prlbr.de/yh
C'est une phrase <q>française</q>.
Das liegt daran, dass fürs <q>-Element auch ohne CSS eine Art von Anführungszeichen dargestellt wird. Das <q>-Element so zu verwenden wäre zwar syntaktisch korrekt, aber semantisch in den meisten Fällen nicht, da es aussschließlich für Zitate gedacht ist. Wörtliche Rede in einer Geschichte, ironische Anführungszeichen oder Ähnliches sollen laut HTML-Standard nicht mit ihm gekennzeichnet werden.
Eine dritte Alternative wäre, die Zeichen bereits serverseitig zu ersetzen. Dann wäre die Ausgabe am kürzesten und von CSS komplett unabhängig:
C'est une phrase «française».
Das hätte auch den Vorteil, dass jemand, der den Text auf der Webseite markiert und kopiert, so mitnimmt, wie er ihn sieht. Das ist in den anderen beiden Fällen nicht sichergestellt.
Wenn nicht CSS, sondern der Aneamal-HTML-Konverter selbst die Zeichen setzt, dann wären zum einen für verschiedene Sprachen vordefinerte Anführungszeichen denkbar, zum anderen Metadeklarationen wie:
@ quotes: “,”
@ quotes-de: „,“
@ quotes-en: “,”
@ quotes-fr: «,»wobei die erste Angabe @quotes die zu verwendenden Anfangs- und Endzeichen (getrennt durch ein Komma) allgemein angibt. Ohne diese Angabe würde " als Anfags- und Endzeichen standardmäßig genutzt. Die Angaben @quotes-… geben dann spezifische Abweichungen von der allgemeinen Einstellung für die jeweilige Sprache an, @quotes-fr zum Beispiel für Französisch.
Es sollen in Aneamal keine vollautomatischen Ersetzungen von "…" einprogrammiert sein. Wenn ersetzt wird, dann muss dies via CSS oder Metadeklaration durch den Nutzer bestimmt werden können. Ohne sein zutun muss "…" angezeigt werden.
Die in der Einleitung der Diskussion genannte Möglichkeit, "…" auch durch <s> oder <small> ersetzen zu können, soll nicht verfolgt werden. "…" soll seine Funktion in der natürlichen Schriftsprache auch in Aneamal behalten – Ziel einer Ersetzung sollte also nur eine typografische Aufwertung oder Ähnliches sein.
(Danke an David für Diskussion per E-Mail)
"Wörtliche Rede in einer Geschichte, ironische Anführungszeichen oder Ähnliches sollen laut HTML-Standard nicht mit ihm gekennzeichnet werden."
Was ist der Unterschied? Ein Dritter, ein Nicht-Ich, hat was gesagt, geschrieben, zB
- Das ist ein "Haus"
Man nennt es Haus, sieht aber wie ein Schuppen aus, ohne Fisch. Der Dritte ist man.
- Martin "Der Egelbändiger" Janecke
Jemand, nicht ich (sonst braucht es die " nicht) hat einen Namen, Egelbändiger, vergeben; später könnten die " entfallen da Egelbändiger ein eigener Name ist: Der Egelbändiger hat die Egelhöhle gewaschen.- Der Mensch kam ins Haus: "Hallo, wer da?" fragte er.
Es wird jemand zitiert, der der das Haus betritt.In allen Fällen gibt es ein Drittes und einen Abstand zum Autor.
> Was ist der Unterschied?
Das von mir in @2 geschriebene "in den meisten Fällen nicht" will ich zurücknehmen.
Ansonsten sei die Frage Linguisten überlassen. Ein Nutzer sollte sich nicht darüber den Kopf zerbrechen müssen, in welches Schubfach seine Verwendung von "…" klassifiziert werden kann, sondern sie so verwenden, wie es in der natürlichen Schriftsprache auch üblich ist.
Umgesetzt nach HTML wird es als <q>…</q>, was Autoren die Möglichkeit gibt, per CSS die Darstellung zum Beispiel auch abhängig von der Textsprache zu machen, wie in https://prlbr.de/yh demonstriert. Unsere Diskussion per Mail hat mich überzeugt, dass es vertretbar ist, dass dann in manchen Fällen der Einsatz ggf. nicht in den Grenzen der semantischen Vorgabe des HTML-Standards bleibt. Für alle praktischen Belange funktioniert es und bietet Autoren einen Mehrwert.
Ich schließe die Diskussion, da die Übersetzung von "…" nach <q>…</q> implementiert wurde.