DIE aNDERE
Golm, 26. April 2014

Während bei vielen Wahlen „Andere“ das Sammelsurium aus Kleinparteien meint, mit dem sich die Moderatoren bei der Wahlberichterstattung nicht herumschlagen möchten, konnte man bei den Wahlen zur Potsdamer Stadtverordnetenversammlung am 25. Mai 2014 seine Kreuzchen tatsächlich bei „Andere“ machen. Die Wählergruppe fiel mit zwei Wahlplakaten auf, die sich grafisch und kreativ vom eher langweiligen und oft hohlen Einerlei etablierter Parteien abhoben.

Bei der Wahl konnte die Andere 7,7 % der Stimmen erringen. Dabei zeigte sich ein Gefälle von der Innenstadt zur Peripherie. In Golm kamen beispielsweise 3,3 % der Stimmen zusammen, während es in den Stimmbezirken Südliche Innenstadt / Leipziger Str. mit 35,5 % und Brandenburger Vorstadt / Clara-Zetkin-Str. mit 23,1 % zur relativen Mehrheit reichte. (Quelle: egov.potsdam.de, abgerufen am 5. Juni 2014)

Interessant finde ich die Frage, warum viele Parteien zu inhaltsleeren Wahlplakaten greifen. Hast Du eine Idee dazu oder eine Meinung zu den Andere-Plakaten? Dann schreib sie als Kommentar!

Kommentare

  1. Die mitunter eher komisch erscheinende Demokratie hat selbstverständlich die Aufgabe auch Andere mit ihren Meinungen zu würdigen. Wünschenswert ist stets das Erreichen von Mehrheiten für solide Themen.

    Plakate können ein Spiegel sein, ein Programm darstellen oder auch nicht.
    Die Einfallslosigkeit der Etablierten entschuldigt sich letztendlich selber:
    Wir grenzen uns lautstark ab und wollen doch aber alle fast "das Gleiche Gute". Weshalb also Unterschiede darstellen, die den Bürgerentscheid erleichtern?

  2. Ich vermute, dass die großen „Volksparteien“ Angst haben, mit konkreten Vorschlägen Wähler zu verschrecken. Ihre Wählerschaft ist traditionell so groß, dass fast jedes Projekt einem Teil ihrer Zielgruppe sauer aufstoßen muss.

    Dann mag es noch die eine oder andere kleine Partei geben, die vor allem Klientelpolitik betreibt, sich aber dazu berufen fühlt, viel stärker in den Parlamenten als ihre Klientel in der Bevölkerung vertreten zu sein. So eine Partei kann natürlich auf öffentlichen Plakaten auch nicht schreiben, was sie wirklich will.