Bad Belzig–Hagelberg

Am 4. Oktober 2014 wanderten Migo und ich von Bad Belzig durch den Fläming nach Wiesenburg (Mark). Auf dieser Seite findest du Bilder vom ersten Teil unseres Ausflugs, von Belzig bis auf den Hagelberg.

Bad Belzig ist heute Kreisstadt von Potsdam-Mittelmark, dem bevölkerungsreichsten und flächenmäßig zweitgrößten Landkreis Brandenburgs. Man findet in der Stadt jedoch auch viele kursächsische Spuren. Teil Brandenburgs wurde Belzig 1815 als Ergebnis des Wiener Kongresses, auf dem die Grenzen in Europa nach der Befreiung von der französischen Vorherrschaft unter Napoleon Bonaparte neu gezogen wurden.

Wasserstation am Bahnhof Bad Belzig
Gleise im Belziger Bahnhofsbereich
Blick zur Burg Eisenhardt, Wahrzeichen von Bad Belzig – auf einer Extraseite findest du mehr Bilder von Burg Eisenhardt.
Detail einer Postmeilensäule mit den Wappen des Kurfürstentums Sachsen links und dem des Königreichs Polen-Litauen rechts. Von 1697 bis 1763 saßen mit Unterbrechung zwei sächsische Kurfürsten auch auf dem Thron der viel größeren Wahlmonarchie im Osten.
Kirche St. Briccius der einstigen Gemeinde Sandberg, heute Bad Belzig
Das Gebäude der Stadtverwaltung von Bad Belzig und Tourist-Information wurde Ende der 1980er Jahre angelehnt ans historische Vorbild neu erbaut.
Ein Kleiner Münsterländer überblickte den Marktplatz von Bad Belzig.
Geburtshaus des Komponisten Carl Gottlieb Reißiger und die Stadtkirche St. Marien

Vom Kirchplatz wandten wir uns nach Westen gen Hagelberg auf der Nordroute des Kunstwanderweges. Kunstwanderweg heißt nicht wie bei der Kunststraße (= Chaussee), dass der Weg besonders befestigt wäre … Zwischen Bad Belzig und Wiesenburg finden sich entlang der Wege zahlreiche Werke von Künstlern aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Die meisten Kunstwerke wurden im Rahmen zweier Wettbewerbe geschaffen und so in die Landschaft des Hohen Flämings eingepasst.

Schwarze Ringe um die Stämme von Birken bilden das Kunstwerk intermezzo von Susanne Ruoff.
Am Wegesrand hat Wasser bergab eine Rinne ausgespült. Wir gingen bergauf.
Nistkasten im Revier Hagelberg
Wanderweg durch den Wald
Unter Kiefern – Waldgespräche der Stämme und Balken von Susken Rosenthal
Ein Schild neben dem Waldweg erinnert an Umstände eines Schlacht bei Hagelberg genannten Gefechts im Rahmen der Befreiungskriege. Ein anderes Schild verrät, dass dieser Weg Teil des europäischen Fernwanderweges E11 ist, welcher von der holländischen Nordseeküste bis in den Osten Polens führt.
Oberhalb von Grützdorf – Hinter Hagebutten lugt Die Jagd von Jörg Schlinke hervor.
Kurz vor Hagelberg
Hagelberg ist nicht nur der Name der höchsten Erhebung im Fläming, sondern auch des dortigen Dorfes.

Vor vielen Jahren war ich bei einer Klassenfahrt schon einmal auf dem Hagelberg. Ich glaube, wir hatten unser Lager in Schmerwitz zweieinhalb Kilometer weiter westlich. Meine Erinnerungen daran sind äußerst spärlich – vermutlich auch, weil ich mich ungern an die Zeit im Gymnasium erinnere. Eine von zwei Begebenheiten, die ich von der Klassenfahrt in den Fläming aber noch vor Augen habe: wie unscheinbar der Hagelberg war, der damals noch als die höchste Erhebung des ganzen Landes Brandenburg galt. Mit rund 200 Metern über dem Meeresspiegel ist er wie zufällig der höchste Punkt der leicht gewellten Landschaft des Hohen Flämings. Man könnte es übersehen. Von Schmerwitz aus, selbst auf 175 Metern gelegen, hatten wir im Schnitt eine Steigung von einem Prozent zu bewältigen. Tatsächlich wich der Weg wohl nur unerheblich von diesem Mittelwert ab.

Im Jahr 2000 identifizierten Vermesser den Kutschenberg bei Großkmehlen im äußersten Süden Brandenburgs als etwas höheren Gipfel. Dennoch wies auch 2014 noch ein Schild am Hagelberg jenen als höchste Erhebung aus.

Gipfelkreuz auf dem Hagelberg mit großzügig aufgerundeter Höhenangabe – Aus Perleberg brachte ich einen Stein mit und legte ihn an den Fuß des Kreuzes als Beitrag dazu, den Hagelberg „wieder“ zur höchsten Erhebung des Landes zu machen. 🙂
Die „Hänge“ des Hagelbergs fallen – außer nach Südosten – so sanft ab, dass sie leicht beackert werden können.
Von Hagelberg aus wandten wir uns nach Süden, um über Klein Glien und die südliche Route des Kunstwanderweges nach Wiesenburg (Mark) zu gelangen. Ich werde demnächst davon berichten.