Schlüsselerlebnisse

In Perleberg machte ich es mir zur Gewohnheit, bei der Heimkehr stets die Haustür von innen abzuschließen. Die Idee: Wenn ich das Haus verlasse, muss ich zuvor aufschließen – also Hand an den Schlüssel legen –, sodass ich ihn gar nicht vergessen kann und mich nie ausschließe. Trotzdem stand ich in den Perleberger Jahren dreimal ohne Schlüssel vor der geschlossenen Tür.

Zweimal geschah es, als mein Vater zu Besuchen in Perleberg weilte. Zum gemeinsamen Hinausgehen hatte er die Tür aufgeschlossen und für uns geöffnet – freilich ohne meinen Schlüssel abzuziehen. So trat ich durch die offene Tür hinaus. Als es beim Zuziehen der Tür im doppelten Sinne Klick machte, ließ sie sich nicht einmal per Zweitschlüssel öffnen, da meiner noch von innen steckte.

Das andere Mal war ich just von einem langen Besuch bei meinen Eltern zurückgekehrt, sodass ich es gerade nicht gewohnt war, den Schlüssel nach dem Aufschließen gleich wieder von innen im Schloss zu drehen. Stattdessen hängte ich ihn an jenem Tag wie bei meinen Eltern ans Schlüsselbrett und nahm beim ersten Hinausgehen von dort den falschen mit – nämlich den Schlüssel zum Elternhaus.

Und was ist die Lehre aus der Geschichte: Nützt die Gewohnheit oder nützt sie nicht?