Über: Do Bears …
Das Duett „Do Bears …“ sang Kate Bush an der Seite des Komikers und Schauspielers Rowan Atkinson für Benefizkonzerte der Organisation Comic Relief im April 1986. Wiewohl Rowan Atkinson den Song auf der Bühne der wahren Liebe widmet, handelt es sich um eine Parodie auf Liebeslieder.
In den Strophen beschreiben die Charaktere der beiden Sänger ihre Beziehung aus ihrer jeweiligen Perspektive, wobei die Sichtweisen stark voneinander abweichen. Darin erinnert „Do Bears …“ an den Schlager „Im Wagen vor mir“ von Henry Valentino & Uschi, ist aber weniger harmlos.
Rowans Charakter zeichnet sich selbst als gänzlich einsamen Mann, der dann seine große Liebe in einer Frau findet. Kates Charakter, die Frau, findet ihn langweilig und abstoßend, ist nur mit ihm zusammen, um an Geld zu kommen und lenkt sich ab, indem sie mit seinen Freunden schläft. Zwar könnte man bei dieser Beschreibung den Eindruck gewinnen, die Frau hintergehe einen gutgläubigen Partner skrupellos; tatsächlich belegt aber nichts im Text, dass die Frau bezüglich ihrer Motive und Einstellung unehrlich wäre. Es ist offenbar so, dass der Mann die Situation wieder besseren Wissens verdreht und verklärt.
Der Text des meist gemeinsam gesungenen Refrains wiederholt sich nicht wörtlich. Er beginnt aber immer mit Fragen, die positiv beantwortet eine romantische Beziehung nahelegen würden:
Do I love you?
Do I want you?
Would I give my life to you – if I could?
Darauf folgen Fragen, die man quasi selbstverständlich mit ja beantworten kann:[1]
Do birds fly?
Do fish swim?
And do bears sha-la-la-la in the woods?
Spätestens im dritten und vierten Refrain wird die Neigung des Zuhörers, die Fragen zu bejahen, allerdings rapide abnehmen, wenn teils sehr makabere Fragen eingefügt werden:
Do I love you?
Do I want you?
Would I tear out both my eyes and fry them – if I could?[2]
Den Songtext schrieben Richard Curtis und Rowan Atkinson. Veröffentlicht wurde der Song auf der Kompilation „The Utterly Utterly Live Comic Relief“. Du kannst dir die Aufführung von „Do Bears …“ auf Youtube ansehen.
Apropos 1986, Duett, Kate Bush … Unbedingt erwähnenswert ist auch die Aufnahme des Songs „Don’t give up“ mit Peter Gabriel. Gabriel schrieb den Song inspiriert durch eine Fotografie von Dorothea Lange aus der Zeit der Großen Depression in den USA. In ihm vermittelt Kate in der weiblichen Rolle Hoffnung und Rückhalt angesichts der finanziellen und sozialen Notlage aufgrund von Arbeitslosigkeit – etwas, das Peter Gabriel auch in England unter Margaret Thatcher bewegte.
[1] Ein Naseweis weiß jedoch: Es gibt sowohl flugunfähige Vögel und Fische, die auf dem Grund kriechen, als auch Bären, die in ihrem Leben nie einen Wald sehen und sich somit woanders paaren.
[2] „Würde ich meine beiden Augen ausreißen und sie brutzeln – wenn ich könnte?“