Mosaik am Universitätsstandort Golm

Am Rand des Golmer Geländes der Universität Potsdam, wo in der DDR die Schule des Ministeriums für Staatssicherheit – bald intransparenter in Juristische Hochschule Potsdam umbenannt – ihren Sitz hatte, findet sich ein Wandmosaik eines mir nicht namentlich bekannten Künstlers …
Ein Soldat der Roten Armee trägt ein Kind auf dem Arm, während ein anderes Kind die sowjetische Soldaten am Ende des Zweiten Weltkrieges mit einer Blume begrüßt.
Eine Rotarmistin weist der Jugend den Weg in die Zukunft. Das auf einer Spitze stehende rote Dreieck auf der Häftlingskleidung des Jugendlichen kennzeichnete in Konzentrationslagern Nazideutschlands politische Häftlinge.
Die Zukunft verspricht Seehandel, Bergbau, Landwirtschaft …
… den Bau von Hochhäusern und rauchende Schlote. Über der startbereiten Rakete kreisen Friedenstauben.
Mosaik, komplett, teilverdeckt durch Zweige Mosaik abgeklebt
Das Mosaik war insbesondere im Sommer von Blattwerk verdeckt, bis die Pflanzen im Herbst 2016 für Bauarbeiten entfernt wurden und man das Mosaik vermutlich zum Schutz zutapezierte. Leider verpasste ich den kurzen Moment, in dem es in seiner Gänze gut sichtbar gewesen sein muss. Das erste Foto auf dieser Seite knipste ich am 6. September 2015, die weiteren am 20. Dezember 2015, das letzte am 2. November 2016.

Im Juli 2017 sandte Fred Schönemann mir eine E-Mail mit aufschlussreichen Informationen zum Mosaik, die ich hier ergänzen darf. Danke sehr!

Guten Tag,

ich freue mich das Sie sich für das Mosaik an der ehemaligen Hochschule des MFS interessieren.
Ich bin Mitarbeiter der Universität Potsdam und habe befürchtet, dass dieses Mosaik dem Umbau geschuldet abgerissen werden soll. Ich habe mich darauf hin mit verschiedenen Stellen an der Universität und auch dem Studentenwerk Potsdam kurzgeschlossen zum Erhalt dieses Mosaikes. Das Studentenwerk Potsdam hat dann mit dem Architekten des anstehenden Neubaus eines großen Studentenwohnheimes auf dem jetzigen Standort der drei alten Unterkunftsgebäude, in Verbindung gesetzt. Es wurde eine Lösung zum weiteren Verbleib des Mosaikes gefunden. Es wird an der Rückwand einer Fahrradständeranlage angebracht und bleibt so erhalten.
Der Künstler des Mosaikes ist auch herausgefunden wurden. Es war der bereits 1987 verstorbene Maler und Grafiker Heinz Karl Kummer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz-Karl_Kummer

Ich hoffe etwas zur Ergänzung Ihrer Internetseite beigetragen zu haben.
Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung
Mit freundlichen Grüßen

Fred Schönemann