Zum Geburtstag ein Wietkiekenberg

An seinem zehnten Geburtstag, dem 3. Juni 2015, erklomm mein Freund Migo zwei Berge der Mittelmark. Erster Gipfel am Vormittag: der Wietkiekenberg bei Ferch. Als Zeugen anwesend waren Ellen und ich, Martin. Mit 124,7 Metern über dem Meeresspiegel oder 95,4 Metern über der Oberfläche des benachbarten Schwielowsees ist der Wietkiekenberg die höchste Erhebung zwischen Prignitz und Fläming.

Wir parkten am Landhaus Ferch am Ufer des Schwielowsees. Der Fuß des Berges reicht hier fast ans Wasser, sodass wir gleich aufwärts gingen vorbei an einer kleinen, privaten Bergbahn für Lasten.
Zuerst bestätigte uns der Straßenname „Wietkiekenweg“, dann ein Wegweiser, dass wir nicht auf dem Holzweg waren.
Harz? Nein. Doch! Wir wanderten zwar nicht durch das berühmte Mittelgebirge, aber Bäume am Rand des Pfades zum mittelmärkischen Wietkiekenberg wiesen deutliche Spuren der Harzgewinnung auf.
Auf dem Weg durch den Kiefernwald wurde mir das große Glück zuteil, einen echten Wietkiekenstein zu finden.
Wer schroffe Felsspitzen erwartet, sollte nicht auf Brandenburger Bergen suchen. Der Wietkiekenberg gipfelt in einem gemütlichen Plateau.
Auf dem Gipfel steht ein Funkturm mit Aussichtsplattform. Sie wurde im April 2015, nur einige Wochen vor unserem Besuch, eröffnet.
Während Ellen auf den Turm kletterte, platzierte sich Migo im Schatten unter den ersten von mehr als hundert Stufen. Ich stieg als zweiter nach oben.
Der Aussichtsturm ermöglicht Blicke in alle Richtungen. Dieses Foto schaut über den Schwielowsee in Richtung Werder und Golm sowie auf Potsdams Westen. Klicke hier für eine Ansicht mit Markierung des Reiherberges, welchen Migo am Nachmittag bestieg.
Ein Blick nach unten zeigt eine Sitzgelegenheit für Wanderer, die den Ausblick schon genossen haben oder gar nicht auf und mit dem Turm im Winde schwanken wollen.
Im Wald blitzt klein der Große Lienewitzsee auf, links dahinter in der Ferne die Schönen Berge des Saarmunder Endmoränenbogens – gesehen vom Wietkiekenbergturm.
Aller guten Wanderer sind drei.
Dank der guten Ausschilderung besteht für Seh- und Lesebegabte keine Gefahr des Verlaufens und kein Zweifel, in welche Richtung es nach Ferch geht.
Für den Rückweg wählten wir eine andere, kürzere Strecke als beim Aufstieg.
Ein kürzerer Weg bei gleicher Höhendifferenz legt es schon nahe: Beim Abstieg vom Wietkiekenberg bekamen wir es mit etwas steileren Abschnitten zu tun.
Zurück am Schwielowsee, aber nicht das Ende des Tages! Am Nachmittag erklomm Migo einen zweiten Berg. Klicke hier für Aufzeichnungen vom Reiherberg.