Am Großsteingrab in Mellen

besucht am 20. Juni im Jahre 2015 unserer Zeitrechnung

Im Bereich des Mellener Großsteingrabes mit Mensch zum Größenvergleich – die meisten Steine stecken zu einem erheblichen Teil in der Erde
Das Großsteingrab von Mellen ist die einzige noch rudimentär erhaltene Anlage ihrer Art in der Prignitz.
Andere Bezeichnungen fürs Großsteingrab sind Hünenbett oder Megalithgrab.
Die zentrale Grabkammer wurde von großen Decksteinen überdacht. Einer dieser Megalithe überspannt noch heute einen Freiraum zwischen seinen Trägersteinen.
Probeliegen im Hünenbett
Es wird vermutet, dass die Grabanlage in Mellen etwa zur Bauzeit der ägyptischen Cheops-Pyramide oder wenige Hundert Jahre früher entstand.
Anders als der Name dieses Besuchers, Migo, sind uns die Namen der Erbauer des Megalithgrabes von Mellen nicht bekannt.

Mellen liegt im Nordosten der Stadt Lenzen (Elbe), direkt nördlich oberhalb des Rambower Moores. Das Großsteingrab am Ortsausgang des Dorfes gehört unter Tausenden archäologischen Fundstätten der Prignitz zu den derzeit sieben herausgehobenen „zentralen archäologischen Orten“ dieses Landstriches. Beschrieben wurde es bereits von den Chronisten Bekmann und Bekmann im ersten Band ihres Werkes „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, erschienen 1751, im zweiten Teil, erstes Kapitel, Spalte 355:

Noch ist eines aus der Prignitz zu gedenken, so sich bei dem Dorfe Möllen, eine meile von Lenzen nach Perleberg am ende desselben findet, und dessen steine die länge herunter auf 11 bis 13 sich belaufen, hat auch zu den füssen auf jedweder seite seinen Custodem: Der grabaltar, darin aber ist ein ansehnliches stükke, und unten ganz flach und so hoch geleget, daß man darunter wegkriechen kann, die Steine auch worauf er lieget sein zu beiden seiten ganz glatt, als wenn sie gespalten wären. Dieses ist das einzige Steinbette, so ich in der Prignitz gesehen, und welches insonderheit merkwürdig ist. Es liegen längst demselben viel Grabhügel, dergleichen ich bei keinem in der Altmark wahrgenommen: dieser aber habe bei 28 gezehlet. Es mögen ihrer auch wohl mehr gewesen sein, die aber ebenfalls von den Bauern abgeflüget worden: von welchen grabhügeln bald hernach meldung geschehen wird.

Mehr und aktuellere Informationen sowie weitere Skizzen und Fotos finden sich auf der ZAO-Mellen-Seite des Landkreises Prignitz. (Empfehlenswert!)