Oktober 2015
- Schnappschüsse aus Wittstock/Dosse
- Vier Touribilder vom 5. Oktober 2015 aus der Stadt im Norden der Ostprignitz, die durch eine weitgehend intakte Stadtmauer und ihren historischen Stadtkern hervorsticht.
- Ein Rezept fürs n-dimensionale Kuchenschneiden in gleich viele Rand- und Mittelstücke
- Im Juli stellte ich einen Algorithmus in Form eines Computerprogramms vor, mit dem man alle Möglichkeiten, einen rechteckigen Kuchen in n Dimensionen in gleich viele Mittel- und Randstücken zu teilen, finden kann. Jetzt leite ich eine Lösung her, die in einer oder mehr Dimensionen immer klappt. Reicht einem eine gleichverteilende Schnittstrategie, braucht man also kein Computerprogramm.
- Perleberger Herbstfarben
- Ein Dutzend Ansichten aus der Kreisstadt der Prignitz zeigen vor allem das Farbenspiel des Blattwerks im Oktober 2015.
Politisch motivierter Vandalismus in Perleberg
Das CDU-Büro in der Perleberger Uferstraße wurde beschmiert und Fensterscheiben eingeschlagen oder eingeworfen. Die Schriftzüge „Volksverrat“ und „Anti-Deutsche“ scheinen sich gegen die Politik der Regierung in Zeiten der Zuwanderung hunderttausender Kriegsflüchtlinge und anderer Menschen zu wenden.
Dies ist nicht die erste Sachbeschädigung von Partei-Einrichtungen in Perleberg in diesem Jahr: Im Frühjahr wurde das AfD-Büro in der Wittenberger Straße von außen besprüht. Beide Taten finde ich verurteilenswert. Es gibt in Deutschland heutzutage genug Möglichkeiten, seinem Frust und seiner Ablehnung bestimmter politischer Akteure und Programme auf legalem Weg öffentlich Ausdruck zu verleihen. Ich sehe nicht, welchem Zweck die Sachbeschädigung hier dienen würde, dem auf friedlichem Weg nicht besser gedient wäre.
Obwohl ich die Angriffe gegen beide Parteibüros ablehne, empfand ich den jüngsten gegen das CDU-Büro besorgniserregender. Ich habe mich gefragt, warum das so ist, und bin zu dem folgenden Schluss gekommen:
Der Vandalismus gegen das CDU-Büro ist nicht nur ein ins kriminelle abgerutschter Ausdruck der jemandem eigenen politischen Ansicht, sondern will andere Bürger für seine Machenschaften vereinnahmen. Der oder die Täter sagen nicht, sie würden sich verraten fühlen, sondern nehmen für sich heraus, mit ihren Gesetzesübertretungen fürs Volk zu sprechen. Das ist neben der Beschädigung fremden Eigentums auch anmaßend gegenüber einem Großteil der Bevölkerung, der offenbar keine Scheiben einschlägt oder Häuser verunstaltet. Da steckt Selbstüberschätzung drin, ein erster Schritt zum Größenwahn.
Einige Sätze zur AfD
Im Februar hatte ich mich in einem Kommentar interessiert an der weiteren Entwicklung der AfD gezeigt und begrüßt, wenn sie den Anliegen von Menschen eine Stimme gibt, die sich im Parteienspektrum bzw. in den Parlamenten sonst nicht mehr vertreten sehen, auch wenn das keine Positionen sind, die ich unterschreiben würde.
Seitdem ist viel passiert. So hat sich von der Partei eine beträchtliche Gruppe inklusive des Mitgründers, Parteisprechers und Spitzenkandidaten Lucke und des Ex-BDI-Präsidenten Henkel abgespalten und eine neue Partei, ALFA, gegründet. Der AfD sind damit Persönlichkeiten abhanden gekommen, an die ich auch dachte, als ich formulierte, die Partei scheine grundsätzlich „recht fest auf dem Boden der Demokratie und willig zur sachlichen politischen Auseinandersetzung zu sein“.
Unter Wortführern wie dem Fraktionsvorsitzenden Höcke der AfD im thüringischen Landtag gibt die Partei heute ein anderes Bild ab. In Reden wie auch in der Diskussionssendung Günther Jauch legte Höcke eine Rhetorik an den Tag, die wie von Größen des verbrecherischen nationalsozialistischen Regimes abgepaust ist, und mit seinem völkischem Gerede scheint er dem teils auch ideologisch bedenklich nahe zu stehen. Überdies ist mein Eindruck nicht, dass Höcke und Konsorten vor allem im politischen Spektrum zuvor unterrepräsentierten Menschen eine Stimme verleihen würden. Er kreiert eine Anhängerschaft, indem er neue Ängste pflanzt und fördert, indem er von Bühnen mit Halb- und Unwahrheiten aufhetzt. Er hilft nicht; er verunsichert zusätzlich.
Logikrätsel
In eigener Sache: Grafiken auf Mobilgeräten
Vor einigen Jahren ähnelten sich die meisten Computerbildschirme. Sie standen auf dem Schreibtisch und ihre Bildgröße lag irgendwo im Bereich einer DIN-A4-Seite bis hin zu den Abmaßen eines Sitzkissens. Heute aber nähern sich Bildschirme einerseits Wandteppichen an, andererseits sind Smartfone allgegenwärtige Hosentaschencomputer. Dieses Auseinanderdriften verlangt Aufmerksamkeit beim Gestalten von Internetseiten, die auf beiden Gerätetypen gut zu betrachten sein sollen.
In diesem Monat richtete ich die letzten Artikel dieser Netzpräsenz auch für eine angenehme Nutzung auf Mobilgeräten her, bei denen das noch nicht geschehen war. Knackpunkt waren dabei verweissensitive Grafiken: Bilder, bei denen verschiedene Bildbereiche mit unterschiedlichen Zielen verlinkt sind. Ich berichtete über das Problem bereits im März. Letztendlich habe ich zwei verschiedene Techniken als Alternative zur klassischen Definition von verweissensitiven Grafiken eingesetzt.
Grafiken aus kleinen, rechteckigen Teilbildern, deren längste Kante nicht mehr als etwa 300 Pixel misst, werden per CSS quasi zerlegt und wieder so zusammengesetzt angezeigt, dass sie auf großen Bildschirmen wie zuvor aussehen, auf schmalen aber auseinander fallen und sich dann vermehrt untereinander als nebeneinander anordnen. Ein Beispiel ist die Seite mit Herbstfotos aus dem Jahr 2013 – auf einem großen Bildschirm kannst Du das Browserfenster probeweise schmaler machen, um zu sehen, wie sich die Teilbilder dann neu anordnen.
Grafiken, die man nicht sinnvoll zerlegen kann oder deren Teilbilder schon zu breit für einen Smartfonbildschirm sind, habe ich über eine eingebettete skalierbare Vektorgrafik eingebunden, welche inklusive der in ihr definierten Verweise größenveränderlich ist, wie ich es im März in unterschiedlichen Varianten testete. Ein Beispiel dafür ist die Seite mit Herbstfotos aus diesem Jahr. Leider funktioniert diese Lösung in manchen älteren noch in Umlauf befindlichen Browsern nicht. Vor allem Microsofts Internet Explorer hat damit Schwierigkeiten. Aber dieses Problem wird sich auswachsen.
Ditt wolltick nurma jesacht haben
Tach Dieter!
Tachchen. Wieso tuste denn so rumfuchteln?
Na datte mir nich wieder übersiehst.
Wieso? Habick dir je übersehn?
Klaro, jerade jestern!
Wo denn ditte?
Anna Spielhalle.
Ditt müsstick aba wissn.
Wieso, warste nich anna Spielhalle?
Ick schon, aba du nich.
Na aba sicha. Ick war sojar drinne und hab dir jewunkn.
Ditt kannste aba verjessn, weil denn hättick dir jesehn. Habick aba nich.
Sarjick doch.
Watt sarste? Bisher haste dir nur widersprochn.
Na daste mir übersehn hast.
Wann?
Jestern, sarjick doch!
Ne, du hast jesacht anna Spielhalle.
Ditt stimmt ja och.
Na watt denn nu?
Anna Spielhalle.
Also nich jestern?
Doch, jestern anna Spielhalle.
Und watt war da?
Da haste mir übersehn.
Also erstma stimmt ditt nich und zwotens kannste ditt jarnich wissn, wennde nich da warst.
Aba ditt sarjick doch jerade.
Daste nich da warst?
Na aba sicha.
Watt willste denn?
Ick will dir sarjen, daste mir übersehn hast.
Wie denn, wennde nich da warst?
Mensch Dieter, ick war doch da!
Also jerade haste ditt Jejenteil behauptet.
Ditt wüsstick aba.
Aba hallo.
Ditt sarjick dir.
Wennde nichma mehr wehst, watt vorna Minute war, dann macht ditt schonma jarkehn Sinn mit dir über jestern zu redn.
Glob watte willst, aba ick war anna Spielhalle.
Also ick hab dir nich jesehn.
In eigener Sache: Subdomains und HSTS
In der Vergangenheit hatte ich für einige wenige Projekte Subdomains unter prlbr.de angelegt, beispielsweise quilt.prlbr.de und qutebro.prlbr.de. Dies habe ich geändert. Die Dokumentation meines QuickBasic-Spieles Quilt wanderte bereits im August nach prlbr.de/projekt/quilt/, den kaum genutzten Quelltextbrowser Qutebro habe ich nun außer Betrieb genommen.
Zudem habe ich hier Migos eigene Seiten, die noch auf migo.prlbr.de residierten und quasi Vorläufer dieser Netzpräsenz waren, unter der Adresse prlbr.de/2008/ integriert. Dabei habe ich auch die Gestaltung angepasst; die ursprüngliche Aufmachung wird im Internet-Archiv bewahrt.
Beim Zusammenführen färbte aber nicht nur das spartanische Design dieser Seite auf Migo-Beiträge ab; umgekehrt regte Migos Seite auch dazu an, den Funktionsumfang von Aneamal zu erweitern, womit dieser Netzauftritt betrieben wird. So verdankt beispielsweise das obige Logikrätsel seine Existenz der Einführung von Auswahlboxen bei der Verschmelzung der Netzpräsenzen.
Für die Domain prlbr.de habe ich HSTS eingerichtet. Der Internetauftritt steht ja bereits seit August des vorigen Jahres über eine verschlüsselte Verbindung zur Verfügung. HSTS sagt nun den Browsern der Besucher, dass sie sich merken können, dass prlbr.de auch in den nächsten Monaten immer zertifiziert über HTTPS abzurufen ist. Auf einen Lauscher, der sich zwischen den Besucher und prlbr.de klinkt und den Besucher auf eine unverschlüsselte Verbindung umleiten will, wird dieser dann nicht hereinfallen.