Mai 2015

Hartwig Hausdorf: Nicht von dieser Welt
Das Sachbuch behandelt archäologische Artefakte aus aller Welt und wartet mit einer steilen These über ihren Ursprung auf. Ich schildere meine Leseeindrücke ausführlich und würze mit einem thematisch passenden Schnappschuss aus Perleberg.
Das Foto im Wunschformat
Digitale Fotoapparate bieten typischerweise eine Auswahl von Bildformaten an – 1:1, 4:3, 3:2, 16:9. Ich zeige, wie Kameras, deren Bildsensoren tatsächlich ein unveränderliches Seitenverhältnis besitzen, das bewerkstelligen und wie wir es selbst besser machen können.
Nie gebaut und doch nicht spurlos
In Perleberg erinnern Aufkleber noch heute an Transrapid-Pläne zwischen Berlin und Hamburg. Die Magnetschwebebahn wäre ohne Halt durch die Prignitz geflitzt, hätte aber Arbeitsplätze in die Region gebracht. Was meinst Du: War das Einstampfen des Projekts die richtige Entscheidung?
Inspirationen für Aneamal
Die meisten Seiten dieser Netzpräsenz tippe ich in einem einfachen Texteditor. Formatierungen, Verweise oder das Einbinden von Bildern gebe ich dabei mit der selbst entwickelten Auszeichnungssprache Aneamal ein. Woher Einflüsse und Ideen für die Aneamal-Elemente kamen, notiere ich auf dieser Seite.
John Strelecky: The Big Five for Life
Der Untertitel „Was wirklich zählt im Leben“ deutet es an: Das Buch im Kleid eines Romans ist tatsächlich ein Werk aus dem Bereich der Ratgeberliteratur – und zwar ein lesenswertes für Menschen vor und mitten im Arbeitsleben, egal ob Führungskraft, Selbstständiger oder „kleiner“ Angestellter.

Marmorpalais

Marmorpalais in Potsdam, 31. Mai 2015

Staatsbankrotte 2015: eine selbsterfüllende Prophezeiung?

Am 5. Mai 2015 berichtete das ZDF-Heute-Journal kurz über eine Dokumentation über Martin Armstrong, Forecaster genannt, welchem die korrekte Vorhersage mehrere Wirtschaftskrisen in den zurückliegenden Jahren zugesprochen wird. Der nächste „große Knall“ wird laut ihm für Oktober 2015 vorhergesagt: ein Staatsbankrott mehrerer Staaten.

Bei einer breiten Berichterstattung kann eine solche Vorhersage zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden, selbst wenn ihr eigentlich jede seriöse Grundlage fehlen sollte. Was passiert nämlich, wenn Leute und Firmen, „vorgewarnt“ durch Medien vor nahenden Staatsbankrotten, Staatsanleihen meiden? Die Staaten können auslaufende Anleihen nicht mehr durch die Aufnahme neuer tilgen, weil ihnen diese aus Angst keiner mehr abkauft. Schon ist er da, der Bankrott.

π macht Dinge nicht automatisch mysteriös

Armstrongs Vorhersagen sollen auf einer „geheimen Formel“ beruhen, in die Wirtschaftsdaten aus mehreren Jahrhunderten eingeflossen sind und in welcher die Kreiszahl π eine entscheidende Komponente spielen soll, was dem Ganzen eine besonders geheimnisvolle, gar esoterische Note verleihe. Natürlich kenne ich die geheime Formel nicht, aber das Auftauchen von π finde ich nicht mysteriös.

π sollte man aus verschiedenerlei Gründen zwingend bei dieser Thematik finden. Beispielsweise gibt es in der Wirtschaft ganz offensichtliche Zyklen, die sich am Jahresverlauf orientieren: Aufgrund der unterschiedlichen Wetterbedingungen während unterschiedlicher Jahreszeiten floriert oder dümpelt die Baubranche und im Einzelhandel spielen Feiertage eine große Rolle.

Darüber hinaus gibt es Zyklen, die vielleicht nicht jedem offensichtlich, aber naheliegend sind, weil viele aus anderen Fachgebieten Analogien kennen, zum Beispiel in der Biologie die Populationsentwicklung von Beutegreifern und Beutetieren. Worauf ich hinaus will? Zyklus ist einfach ein anderes Wort für Kreis. Dass da die Kreiszahl auftaucht, ist also kein Wunder.

Zudem kann man Funktionsgraphen – beispielweise die Entwicklung von Börsenkursen über einen Zeitraum – durch eine Überlagerung von einfachen Sinus- und Kosinusschwingungen unterschiedlicher Periode und Amplitude beliebig annähern. Dass bei Kosinus- und Sinusschwingungen, die quasi den Umlauf eines Punktes auf einer Kreisbahn ausrollen, die Kreiszahl ebenfalls eine Rolle spielt, ist wieder keine Überraschung.

Wie die Zeit vergeht …

Dass plötzliche Einbrüche an den Finanzmärkten in nicht allzu ferner Zukunft warten, ist plausibel. Die Vergangenheit zeigt, dass es immer wieder geschah. Ich kenne keinen guten Grund, warum das fortan anders sein sollte. Und ist Dir bewusst, dass der Start der letzten große Finanzkrise – US-Immobilien-Kredite, Lehman Brothers, Hypo Real Estate – mittlerweile schon etwa so lang her ist, wie zuvor der Zusammenbruch der Börsenkurse am Neuen Markt (geplatzte Dotcom-Blase)? Man könnte also sagen, es werde mal wieder Zeit …

Verbrauchertipp: Bücher reklamieren

„Das Buch, das Sie mir vorige Woche verkauft haben, ist defekt. Auf Seite 151 steht ‚mir‘ anstatt ‚mich‘. Ich will kein kaputtes Buch, ich will mein Geld zurück!“

Einkaufen im und ohne Netz

Nun allerdings ein echter Tipp: Gehe beim Einkaufen im Netz nicht automatisch nur zu Branchenriesen! Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, worauf Unternehmen auch setzen. Sie locken mit günstigen Angeboten und hoffen, uns so an sich zu binden. Oft klappt das, und zwar auch dann noch, wenn der Anbieter gar nicht mehr so toll ist. Manchen Unternehmen gelingt es gar, eine Quasimonopolstellung zu erlangen und synonym mit dem angebotenen Dienst zu werden … Hast Du heute schon gegoogelt?

In Deutschland dominiert Google den Suchmaschinenmarkt, Facebook scheint sich im Bereich der sozialen Netzwerke festzusetzen und im Handel ist Amazon ganz groß im Geschäft. Viele Kunden gehen direkt auf amazon.de, ohne – zum Beispiel auf einem Preisvergleichsportal – zu prüfen, ob es nicht woanders bessere Angebote gibt. Dabei kann das lohnen. Die Taschenbuchausgabe meines Buchs für den Monat Juni – ich habe mir vorgenommen, in diesem Jahr in jedem Monat mindestens ein Buch zu lesen – „Love & Math“ von Edward Frenkel wurde bei amazon.de für 16,06 € angepriesen. Bei thalia.de kostete es hingegen 12,30 €, fast ein Viertel weniger.

Freilich muss man nicht immer auf den niedrigsten Preis schielen. Für Service kann man etwas mehr Geld ausgeben, für eine gute Behandlung und Bezahlung der Beschäftigten, für Umweltfreundlichkeit, für Datenschutz. Man kann auch darauf achten, ob, wie viel und wo das Unternehmen Steuern zahlt, denn wenn diese vor Ort anfallen, dann fließt ein Teil des gezahlten Geldes indirekt in Form staatlicher Dienstleistungen wieder an uns zurück: öffentlicher Personenverkehr, Bildung, Straßenbau, Kulturförderung, Feuerwehr. Oft sind es nicht die Branchenriesen, die in dieser Hinsicht glänzen.

Leider konnte ich „Love & Math“ nicht in der Buchhandlung vor Ort bestellen, was ich zuerst versuchte und auch in Zukunft wieder zuerst probieren würde. Doch im System des Buchladens war dieses Importwerk nur für über 30 € als Hörbuch zu finden. In Deutschland verlegte Bücher findet man allerdings meist im Buchladen und das auch nicht teurer als bei Weltkonzernen.

Plattenbau, unverzerrt

Plattenbau in der Heinrich-Heine-Straße, Perleberg, 16. Januar 2015

Diese Plattenbau-Ansicht ist ein weiteres Beispiel für die im Artikel „Das Foto im Wunschformat“ beschriebene Technik. Im Wissen, das Bild später auf ein dem Plattenbau entsprechend breites Format zu beschneiden, habe ich beim Fotografieren viel leeren Raum in der unteren Bildhälfte in Kauf genommen, um durch die waagerechte Haltung stürzende Kanten im Bild zu vermeiden. Das beschnittene Ergebnis ist ein Bild quasi ohne Verzerrung und ohne leeren Raum im Vordergrund.

Kommentare

  1. Alles höchst interessante Informationen und Hinweise, die für Verständnis sorgen und Anregungen geben ... Danke!
    E.S.

  2. Gern geschehen, E.S., und danke fürs Lesen und Deine Rückmeldung.

    Martin