Dezember 2013

Artikel
- Ruhner Berg und Ruhn
- Im Herbst stand ich erstmals auf dem schon oft aus dem Zugfenster gesehenen Ruhner Berg im südlichen Mecklenburg. Von einem Aussichtsturm bietet sich dort ein prächtiger Ausblick auf die Prignitz. Den Namen hat der Berg von einem wüsten Dorf an seinem Hang, wo ich spazierte und dabei ab und zu den Auslöser eines Fotoapparats drückte …
Härten eines dynamischen Durchschnitts
In der Berichterstattung über die Arbeitsbedingungen bei einem Versandhändler und Logistikunternehmen – ich meine, dass es Amazon war, Ähnliches mag sich auch woanders finden – wurde erläutert, dass Picker im Lager an der Durchschnittsleistung ihrer Kollegen in der jüngeren Vergangenheit gemessen werden. Mit Picker ist ein Mitarbeiter gemeint, der in den riesigen Lagerhallen hin und her läuft und verteilt gelagerte Waren für den Versand zusammenträgt. Ein Mitarbeiter, der dabei unterdurchschnittlich langsam ist, so die Darstellung, wird unter Druck gesetzt, um eine höhere Leistung zu erbringen.
Die Orientierung am Durchschnitt mag auf den ersten Blick vernünftig wirken, auch wenn der eine oder andere wahrscheinlich Mitleid mit den Schwächeren hat, die an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit noch nicht ganz mithalten können und sich so kaputtschuften. Ein anderer findet vielleicht nur fair, die Langsameren anzuhalten, das zu leisten, was auch die anderen Kollegen im Schnitt an Arbeit verrichten …
Was man dabei leicht übersieht, ist, dass der Durchschnitt der Arbeitsleistung keine konstante Größe ist. Werden jene, die unter dem Durchschnitt liegen, tatsächlich zu einer höheren Leistung getrieben oder aus dem Unternehmen entfernt, dann steigt der Durchschnitt! Die Arbeitsanforderungen wachsen also und führen weitere Leute an ihre Grenzen. Wer heute noch als guter Arbeiter gilt, kann demnächst – und zwar ohne nachzulassen – zu den vermeintlich schlechten gehören.
Im Normalfall dürfte das so lange weitergehen, bis ein Punkt erreicht ist, an dem die Arbeitsleistung nicht mehr nennenswert gesteigert werden kann, und eine Mehrheit der Arbeiter an ihren Grenzen arbeitet. Was mit „Orientierung am Durchschnitt“ halbwegs gelassen klingt, ist also eigentlich ein Programm zur Maximierung. Es darf angenommen werden, dass viele Arbeiter ein solches Niveau nicht über ein Arbeitsleben lang halten können, sondern nach wenigen Jahren „verbraucht“ sind und spätestens dann aus diesem Beruf ausscheiden.
Spaziergang in der Landeshauptstadt
- Stockenten
- Charlottenhof
- Plastik einer Gazelle
- Fotograf vor Neuem Palais
- Holzkästen
- Skulptur einer Schafschur
- Engelrelief
- Sonnendarstellung
- beschnittene Baumkronen
- Kater auf Mauer
- Relief
- Plattenbauten und Dachrasen
- Kreuzung und Pumpenhaus
- Hotel Mercure neben dem Potsdamer Stadtschloss
- Hausdach von oben
- Spiegelung
- « Ceci n’est pas un château. »
- Goldadler
Danke für Comicstreifen im Netz
Die folgenden regelmäßig im Netz erscheinenden Comics lese ich seit einiger Zeit mit Freude. Sie sind allesamt englischsprachig. Leider habe ich darüber hinaus noch keinen in deutscher Sprache gefunden, der mich dauerhaft fesselt.
- Buttersafe von Raynato Castro und Alex Culang
- Wenn ich auf einer einsamen Insel stranden würde und nur ein Abo auf ein regelmäßig veröffentlichten Comicstreifen mitnehmen könnte, wäre es Buttersafe. Oft herzerwärmend, überraschend, verspielt und manchmal poetisch.
- Cyanide and Happiness von Kris Wilson, Rob DenBleyker, Matt Melvin und Dave McElfatrick
- Die Ähnlichkeit des Namens Zyanid und Fröhlichkeit mit dem Klassiker Arsen und Spitzenhäubchen darf man als Vorzeichen des teils sehr schwarzen Humors verstehen. Cyanide and Happiness gibt’s auch in Form kurzer Zeichentrickfilme.
- Dilbert von Scott Adams
- Dilbert ist Ingenieur eines Unternehmens im Technologiesektor. Die meisten Comicstrips nehmen Arbeitsumfeld, -abläufe, -strukturen und soziale Beziehungen aufs Korn, wobei die Unternehmungsführung in keinem guten Licht steht.
- Gun Show von KC Green
- Visuell ist Gun Show wahrscheinlich der kreativste Comic in dieser Liste. Manche grafische Geschichten entwickeln sich über mehrere Wochen; sporadisch habe ich das Gefühl, das gerade keine Idee für eine Aussage oder Handlung zur Hand war. Auch bei Gun Show kann der Humor sehr dunkel sein.
- Saturday Morning Breakfast Cereal von Zach Weiner
- Anders als Samstagsfrühstücksflocken erahnen lässt, wird hier täglich ein neuer Comicstreifen veröffentlicht. Nicht selten bedienen diese sich Themen aus dem Feld der Wissenschaft, der Historie oder Utopien, sind aber meist ohne allzu viel Hintergrundwissen verständlich.
- the bad chemicals von Brent und Junior
- In einem einzigen Bild portraitiert Brent pointiert Aspekte der US-amerikanischen Gesellschaft. Nach eigenem Bekunden ist’s traurig und albern. Aber das liegt an der Absurdität der beobachteten Realität. Ich finde the bad chemicals bodenständig, klug, politisch, zynisch und irgendwie liebenswürdig.
- xkcd von Randall Munroe
- xkcd wird als ein „Webcomic aus Romantik, Sarkasmus, Mathe und Sprache“ beschrieben. Einen nicht unerheblichen Anteil haben auch Netzthemen und Naturwissenschaft. Immer mal wieder kann man etwas lernen. Daherkommt xkcd im Strichmännchenstil.
Parkplatzneuigkeiten
Im Oktober hinterfragte ich anlässlich von gesonderten Familienparkplätzen an der neuen Kaufhalle in Potsdam-Golm die Diversifikation von Spezialparkplätzen. Mittlerweile wurden die Flächen in Behindertenparkplätze umgewandelt.