Juli 2013
Artikel
- Farbfotos in Graustufen umwandeln
- Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, ein digitales Farbfoto in ein Schwarzweißfoto umzuwandeln. Eine Reihe Methoden stelle ich mit Beispielbildern vor und schreibe, wie man sie mit dem Grafikprogramm GIMP umsetzen kann.
- Verfassung
- …
- Fotos aus Prenzlau
- Anlässlich der brandenburgischen Landesgartenschau besuchten meine Eltern, Migo und ich am 5. Juni die Kreisstadt der Uckermark. Von diesem Ausflug habe ich einige Fotos mitgebracht.
- Metall, Glas, Hauptbahnhof
- Auf der Rückreise aus Prenzlau hatten wir Aufenthalt im Berliner Hauptbahnhof. Ich knipste einige Bilder, so vom Rolling Horse, dem Bundestag, der Charité, dem Gleisbett.
- Perleberger Gebirgswelt
- Mit einem Hochgebirge kann Perleberg zwar nicht aufwarten, doch die hiesige Berglandschaft bietet mit ihren schroffen Steilwänden genug Herausforderungen für ambitionierte Kletterer. Einige Fotos vermitteln einen Eindruck von der Perleberger Gebirgswelt.
Le tour oder la tour de France?
Anders als die englische und ähnlich wie die deutsche Sprache kennt die französische Sprache ein grammatisches Geschlecht. Dabei kennzeichnet in der Einzahl der Artikel la wie die im Deutschen feminine Nomen, le wie der im Deutschen maskuline Nomen. Die Annahme liegt nahe, dass uns diese Ähnlichkeit das gegenseitige Erlernen der Sprachen erleichtert. Doch das ist nicht der Fall. Bei den meisten Nomen lässt sich das grammatische Geschlecht nämlich von keinem biologischen Geschlecht ableiten. So muss es nicht überraschen, dass die grammatischen Geschlechter gleicher Dinge von Sprache zu Sprache verschieden sind.
Ist im Deutschen die Sonne feminin, ist le soleil in Frankreich maskulin. Der maskuline Mond über Germanien zeigt als la lune über Gallien hingegen sein feminines Gesicht. Selbst Worte, die wir aus dem Französischen entlehnt haben, besitzen bei uns teils ein anderes Geschlecht. So heißt das Milieu bei unseren Nachbarn le milieu, das Baguette la baguette. Ein neutrales Geschlecht wie im Deutschen gibt es im Französischen übrigens nicht.
Nun zurück zur Überschrift: Heißt die Tour de France im Französischen le oder la tour? In ihrer Heimat ist die Radrundfahrt definitiv maskulin: Le Tour de France nutzt sogar die Webadresse letour.fr. Doch auch das feminine la tour kennen Franzosen: La tour Eiffel, c'est la tour de France. Der Eiffelturm ist der Turm Frankreichs.
„Neudeutsch“
Die Tour de France verfolgte ich im Netz bei Eurosport, wo ich regelmäßig mit Werbung konfrontiert wurde. So kam ich mehrfach in den Genuss einer Reklame mit den Worten:
Dein Body, deine Brands, dein Onlineshop – alles für Running und Fitness.
Hm … Warum dann nicht gleich:
Your body, your brands, your online shop – everything for running and fitness.
Ich mag die englische Sprache; ich störe mich auch nicht an Lehnworten zum Beispiel für neuartige Technik, die aus anderssprachigen Räumen zu uns kommt. Man kann es mit der Übernahme von Wörtern allerdings übertreiben, insbesondere wenn es seit vielen, vielen Jahren bereits Bezeichnungen für das Bezeichnete gibt. Ich habe das Gefühl, dass eine Menge neuer Anglizismen nicht über die Jugendkultur, über internationale Musik, Filme oder Computerspiele in unsere Sprache schwappen, sondern dass ein wesentlicher Einfluss aus Richtung des Beratungswesens kommt. Ich meine Berater, wie sie Industrieunternehmen und Politiker engagieren. Berater, die manchmal in der Sache helfen mögen, oft aber Binsenweisheiten verkaufen, die dem Auftraggeber auch zuvor schon klar gewesen sein sollten, für deren Befolgen aus eigenem Antrieb ihm aber das Selbstvertrauen gefehlt haben könnte.
Nun mag es Leuten wehtun, viel Geld für Binsenweisheiten zu bezahlen. Um solchen Bauchschmerzen vorzubeugen – so meine These – werden die Binsenweisheiten ins Englische teilübersetzt. So klingen sie weniger vertraut nach dem, was Oma schon erzählt hat. Außerdem klingen sie kompetent, weil das Beherrschen einer Fremdsprache ja tatsächlich ein Nachweis für Kompetenz ist – zwar nicht in der Sache, um die es geht, aber irgendeine Kompetenz ist es schon –, und Kompetenz entlohnt man gerne.
Der Auftraggeber des Beraters möchte freilich auch Kompetenz ausstrahlen und übernimmt die Worte deshalb in seine Arbeit, gern ergänzt um einen Zusatz der Art: „wie man auf Neudeutsch sagt“. Sollte es mich überraschen, dass ich dies vor allem aus Politikermündern höre? Man sollte jene Wendung wahrscheinlich als Warnzeichen verstehen, welche oft sinngemäß ausdrückt: „Ich denke nicht selbst, ich lasse denken. Ich verwende nicht meine eigene Sprache, sondern gebe wieder, was mir Berater in der ihnen eigenen Sprache vorflüstern.“
Dass dies genauso in der Werbung auftaucht, passt. Werbe- und Beraterwesen haben viel gemeinsam. Beide verdienen ihr Geld damit, einfache Dinge besonders und wertvoll erscheinen zu lassen. Ein Unterschied freilich ist, dass der Auftraggeber des Werbefachmanns dafür bezahlt, dass die Kunden des Auftraggebers ein bisschen an der Nase herumgeführt werden, während der Auftraggeber des Beraters dafür bezahlt, dass der Kunde des Beraters an der Nase herumgeführt wird. Er selbst also. Die Sprache dient dabei dem Blenden. Ich wage zu behaupten, dass nicht zu den Aufgewecktesten gehört, wer sich so blenden lässt.
Zum Austragen von Zeitungen
In den vergangenen Wochen verteilte ich samstags Werbezeitungen einer Handelskette, gewürzt mit ein paar Boulevardnachrichten oder jüngst Informationen zum Saisonstart der Fußball-Bundesliga. Dazu einige Bemerkungen.
- Finanziell lohnt es sich nicht. Bezahlt wird nach Stückzahl; der Stundenverdienst ergibt sich aus der Zeit, die man benötigt. Bei mir lag er unter 3,50 € bei 3,5 Cent pro Stück plus eine Kleinigkeit für Beilagen. Eine nennenswerte Erhöhung war nicht zu bekommen – klar, wenn es andere für diesen Lohn zu tun bereit sind.
- Man könnte als Austräger das Verhältnis aus Einkommen und Aufwand verbessern, wenn man die abgelegenen Häuser nicht berücksichtigte. Dies scheinen andere Austräger verständlicherweise auch zu tun – ich hörte von Bewohnern, dass die in unserer Region verteilten Zeitungen Prignitz-Express und Wochenspiegel trotz Interesses und Nachfragens bei den Verlagen so gut wie nie bei ihnen ankämen.
- Die Werbezeitungen mit maximal einer Beilage lassen sich zu Fuß noch gut schultern und auch in die Briefkästen bzw. Zeitungsrollen befördern. Die Austräger der umfangreicheren Zeitungen mit vielen Reklamebeilagen haben es schwerer und verdienen nicht viel mehr. (Ich hatte mich auch bei einer kostenlosen Regionalzeitung erkundigt.)
- Ein bisschen zu kämpfen hat man mit kleinen Briefkästen und Türschlitzen, wenn zuvor schon andere Zeitungen eingesteckt wurden. Ich bekam daher gleich am Anfang den Tipp, so früh wie möglich loszugehen, um als erster an den Briefkästen zu sein. Wenn jeder diesen Rat bekommt, wird das Problem nicht gelöst, aber alle eilen in Konkurrenz zueinander unausgeschlafen durch die Dämmerung und machen sich gegenseitig das Leben schwer. Schlauer ist sich abzustimmen oder ohne Absprache so einzupendeln, dass einer mäßig früh, der andere mäßig spät unterwegs ist, sodass niemand unnötig gestresst wird und die Briefkastenbesitzer zwischendurch Gelegenheit haben, ihre Kästen zu leeren.
- Zu berücksichtigen sind Reklameverbotsaufkleber auf Kästen, was ich sehr begrüße. Problematisch sind jene, an denen eher lieblos herumgekratzt wurde, sodass man annehmen kann, dass Werbung wieder erwünscht ist, das Verbot aber noch zu erkennen ist. Ich habe mich entschlossen, diese nicht mit Produktinformationen zu versorgen – lieber keinen Ärger wegen unlauteren Wettbewerbs oder Ähnliches riskieren. Der Gedanke, den Aufkleber mit mehr Sorgfalt zu entfernen, sollte demjenigen naheliegen, der seine Werbezeitung vermisst.
- Nett fand ich, an Häusern Nachnamen zu lesen, die Ortsnamen aus der Region entsprechen.
Derefer.me
In den Februar-Kleinigkeiten hatte ich über derefer.me und die Kosten einer Internetseite gesprochen, die ohne Einnahmen zu den populäreren des Netzes gehört. Damals hatte ich die Seite für Suchmaschinen gesperrt, um die Nutzung zu reduzieren. Tatsächlich stabilisierte sich die Seite im Bereich der Plätze 40.000 bis 50.000 der weltweit meistbesuchten Internetauftritte. Laut Alexa lag sie gemittelt über die Monate Februar, März, April auf Rang 43.303 und verlor im Mai und Juni einige Plätze.
Nachdem im Juli die Besucherzahlen wieder stiegen, habe ich mich am 24. Juli entschlossen, die Nutzung mit einer Erklärung auf derefer.me statt des vorherigen Inhalts radikaler zu reduzieren. Wie die Seite einst aussah, kann man nun nur noch im Internetarchiv nachschlagen. Links über derefer.me funktionieren jedoch weiterhin, sodass Nutzer, die sich auf den Service verlassen haben, nicht enttäuscht werden.
Seitenlängen des Spiegeldreiecks mit Umkreisradius
Seien a, b, c die Seitenlängen eines Dreiecks, r sein Umkreisradius und $a_s,b_s,c_s$ die entsprechenden Seitenlängen des Spiegeldreiecks. Dann gilt mit den bekannten Formeln für die Seitenlängen des Spiegeldreiecks auch:
Notizen zu Spiegeldreiecken bei Gleichschenkligkeit
Im Juni hatte ich weitere Formeln zu den Seitenlängen von Dreieck und Spiegeldreieck hergeleitet. Wenn a, b, c die Längen der Seiten des Referenzdreiecks, α, β, γ die ihnen gegenüberliegenden Winkel und $a_s,b_s,c_s$ für die Seitenlängen des Spiegeldreiecks stehen, dann sieht eine solche Formel so aus:
Angenommen, a und b sind zwei Schenkel und c die Basis eines gleichschenkligen Dreiecks. So gilt auch $\alpha=\beta$. Mit der Innenwinkelsumme im Dreieck ist $\cos\gamma=\cos(\pi-2\alpha)=-\cos(2\alpha)$ und damit:
Löst man den doppelten Winkel mit $\cos(2\alpha)=1-2\sin^2(\alpha)$ auf, erhält man:
Mit der zweiten binomischen Formel erkennt man, dass unter der Wurzel $(4\sin^2(\alpha)-1)^2$ steht und sich die Quadratwurzel so leicht ziehen lässt:
Wandelt man das Quadrat des Sinus diesmal in einen Doppelwinkel um und nutzt erneut die Innenwinkelsumme im Dreieck aus, kommt für das Seitenverhältnis von Spiegel- und Referenzdreiecksbasis heraus:
Alternativ lässt sich der doppelte Winkel als $\cos(2\alpha)=2\cos^2(\alpha)-1$ auflösen. Mit $\cos(3\alpha)=4\cos^3(\alpha)-3\cos\alpha$, der Innenwinkelsumme im Dreieck und den bekannten Beziehungen zwischen Sinus und Kosinus ergeben sich dann:
In Abbildung 1 lassen sich linke und rechte Seite der Gleichung nachvollziehen. Die gestrichelte blaue Strecke entspricht $\frac{c_s}{2}$, die kurze rote Strecke $\frac{c}{2}$. Der von den blau und violett gepunkteten Strecken eingeschlossene Winkel beträgt $\frac{3\gamma}{2}$, der von violett gepunkteter Strecke und langem, rotem Schenkel eingeschlossene Winkel beträgt $\frac{\gamma}{2}$. Die blau gepunktete Strecke sowie der lange, rote Schenkel sind gleich lang. Da sowohl das blau-violette als auch das rot-violette Dreieck rechtwinklig ist, ergibt sich obige Gleichung aus der bekannten Formel: Der Sinus des Winkels ist gleich der Länge der Gegenkathete geteilt durch die Länge der Hypotenuse.