März 2013

Katze, Wittenberger Straße in P.

Artikel

Harzausflug: Wernigerode, Schierke, Brocken
Während der letzten Apriltage des vergangenen Jahres 2012 besuchten Ellen, Christoph, Migo und ich gemeinsam den Harz. Wir durchstreiften „die bunte Stadt am Harz“ Wernigerode, hausten in Schierke und erklommen den oft wolken- und stets mythenumwobenen Brocken.
Perleberger Schilder mit Hintergrund
Zwei Fotos von interessanten Schildern an geschichtsträchtigen Orten in der Perleberger Altstadt, aufgenommen bei Schneefall am 11. dieses Monats.
Von kleinen Dingen und großen Fragen
Acht Fotos von scheinbar kleinen Dingen, die aber, wenn man sich darauf einlässt, zum Nachdenken über den eigenen Lebensweg anregen können.
Salz in der Mauer
In Perleberg lassen sich in diesen Wochen an vielen Wänden weiße Flecken und Krusten entdecken. Besonders von roten Ziegelmauern heben sie sich ab. Ihre Ursache ist offenbar Streusalz, das umfangreicher eingesetzt wird, als gestattet ist.

Prosit Neujahr!

Tatsächlich: Das Jahr begann einst mit dem März. Heute erinnern noch die Monate September, Oktober, November und Dezember daran, deren Namen eigentlich siebenter, achter, neunter und zehnter Monat bedeuten. Man denke bei Oktober beispielsweise an den achtarmigen Oktopus und bei Dezember ans Dezimalsystem, das Stellenwertsystem mit Basis zehn.

Meteorologisch würde der Jahresanfang in unseren Breiten sehr gut an den Märzanfang passen. In diesem Jahr schmolz just mit dem Monatswechsel der Schnee, der im Februar zwar nicht sehr hoch lag, aber sich doch den ganzen Monat über zeigte. Die neue Wärme ermunterte die beschnabelten Federbällchen in Bäumen und Hecken zu fröhlichem Trällern. Am zweiten Märzwochenende kamen Kälte und Schnee allerdings zurück, um bis zum Monatsende zu bleiben.

Höhenangaben und Bezugsgrößen

Vom Familienausflug auf den Brocken im April 2012 lud ich kürzlich einige Fotos hoch. Am Gipfelstein auf diesem Berg prangt eine Markierung mit der Angabe 1142 m. 114,2 Meter misst hingegen der Kleine Ravensberg, den Mathies, Migo und ich am 30. Dezember des letzten Jahres bestiegen. Sein Gipfel ist der höchstgelegene der Landeshauptstadt Potsdam. Bei diesen beiden Werten liegt es nahe zu sagen, der Brocken sei zehnmal so hoch wie der Kleine Ravensberg. Doch ist das sinnvoll?

Die Höhe eines Berges ist keine Eigenschaft, die allein am Gipfel festzumachen wäre. Unsere Höhenangaben vergleichen die Lage des Gipfels mit einer Bezugsfläche, dem „Meeresspiegel“. Die Höhe eines Berges ist der geringste Abstand seines Gipfels von dieser Fläche. Die Wahl der Bezugsfläche ist allerdings eine willkürliche. Bei Bergen entscheidet man sich meist für den Meeresspiegel, was einem „natürlich“ vorkommen mag, weil man es so gewohnt ist. Doch wer käme auf die Idee, die Höhe eines Baumes, eines Gebäudes oder selbst eines Felsbrockens mit dem Abstand seines höchsten Punktes zum Meeresspiegel anzugeben?

Zu sagen, der Brocken als physikalisches Gebilde sei zehnmal so hoch wie der Kleine Ravensberg, ist kaum sinnvoll. Beide Berge haben mit dem Meer nichts zu tun, der Faktor zehn hängt aber von diesem ab. Ähnlich ist das bei einer Ansage im Wetterbericht, die verkündet, es werde morgen doppelt so warm wie heute – und damit zum Beispiel einen Temperaturanstieg von 5 auf 10 Grad Celsius meint. Jemand, der ein Thermometer mit Fahrenheitskala verwendet, das einen anderen Nullpunkt als den willkürlich gewählten Gefrierpunkt von Wasser (bei den durchschnittlichen Luftdruckverhältnissen auf dem Pariser Breitengrad auf Meereshöhe) nutzt, wird keine „Temperaturverdopplung“ feststellen.

Mehr Aussagekraft bieten Vergleiche, die ohne willkürliche Bezugsgröße auskommen. Beispielsweise legte meine Familie bei unserem Ausflug auf den Brocken im vorigen Jahr von Schierke zum Gipfel etwa 530 Höhenmeter zurück; Migo und ich hatten 2011 von Ilsenburg aus etwas mehr als 900 Höhenmeter zu überwinden. Vom Hauptbahnhof Potsdam bis zum Gipfel des Kleinen Ravensberges erklomm Mathies mit uns am Tag vor Silvester etwas mehr als 80 Meter.

Nachmittagliche Erkundungen

Am 4. März besuchten Migo und ich erstmals Lübzow Ausbau und bestiegen den Perleberger Schwarzen Berg. Er erhebt sich mit Kiefern bewaldet ganz im Osten des Gemeindegebietes an der Grenze zu Groß Pankow (Prignitz) zwischen der Bundesstraße 189 und der Eisenbahntrasse nach Wittstock/Dosse. Damit standen wir nach Wein- und Weißem Berg auch auf der dritthöchsten Erhebung Perlebergs.

Am 15. März spazierten wir zum ersten Mal durch Burghagen, ein kleines Dorf der Gemeinde Plattenburg. Zwischen der Bundesstraße 5 und Burghagen sahen wir in der Ferne Kraniche stehen, zwischen Burghagen und Rosenhagen Hirsche. Ohne Absicht schreckten wir Hasen und Fasanenartige auf. Auf diesem Spaziergang entstanden auch die Fotos von kleinen Dingen am Wegesrand.

Nach Schilde gingen wir erstmals am 19. März – bei Schneefall via Sükow hin und durch den Perleberger Stadtforst auf kürzerem Weg zurück. Bei Sükow und Schilde schallten auch an diesem Tag die Rufe von Kranichen durch die Luft. Ein Rehbock rückte vor uns aus. Das Dorf Schilde ist ein Ortsteil der Gemeinde Weisen zwischen Wittenberge und Perleberg.