Kleinigkeiten im Oktober 2012

455 – 2012-10-15

In der Nacht zu Sonntag stellte ich das erste Mal in der zweiten Jahreshälfte die Heizung an. Und warum notiere ich das? Weil ich denke, dass es für mich einmal interessant sein wird, zu sehen, wie sich diese Dinge über Jahre hinweg entwickeln. 2010 schaltete ich sie beispielsweise erst im November ein.


456 – 2012-10-17

Bei den Wanderungen durch die Prignitz nahm ich in diesem Jahr eine Menge Fotos auf – weit mehr als in den Berichten zu den Wanderungen gezeigt werden, und in höherer Qualität als hier auf dieser Webpräsenz. Ich denke, dass es niemandem nützt, wenn diese und andere Bilder auf meiner Festplatte versauern, bis sie und Backups einst kaputt gehen. Daher überlegte ich mir, ob ich zumindest die Fotos mit einem enzyklopädischen Wert – Kirchen, Denkmäler, Straßenzüge et cetera – Wikimedia Commons spende. Es finden sich darunter auch Aufnahmen von historisch wertvollen Gebäuden, von denen es bei Commons oder Wikipedia überhaupt noch keine Bilder gibt. Die Bilder hochzuladen und zu kategorisieren wäre eine schöne Aufgabe für den Winter.

Ich tendiere nun allerdings dazu, es nicht zu tun. Der Grund dafür findet sich in den Erläuterungen des Commons-Projektrahmens:

New educational files of exceptional quality are always welcome, and the later uploading of such files may in principle render earlier unused poor quality files educationally redundant. […] New and existing files of poor or mediocre quality may or may not be realistically useful for an educational purpose depending on what they illustrate and what other files we have of the same subject. […] poor or mediocre files of common and easy to capture subjects may have no realistic educational value, especially if Commons already hosts many similar or better quality examples.

Kurz und weniger umständlich gesagt: Bilder von „schlechter oder mittelmäßiger“ Qualität können bei Commons gelöscht werden, sobald es bessere Alternativen gibt.

Nun bin ich zwar davon überzeugt, dass die Bilder, die ich hochladen würde, keine schlechten sind. Insbesondere jene von Objekten, die bei Commons überhaupt noch nicht dokumentiert sind, fallen gewiss nicht unter diese Regelung. Noch nicht. Denn dies alles ist relativ. Wenn heute ein Bild guter Qualität ist, dann kann es in einem Jahr schon mittelmäßig sein. Wenn heute ein Bild einzigartig ist, dann kann ihm morgen ein besseres hinzugesellt werden. Es steht geschrieben: Ehemals relevante Bilder können durch diesen Prozess überflüssig werden.

Nun bin ich zwar der Meinung, dass selbst ein Foto relativ geringer Qualität, für das es vom selben unveränderten Objekt ein neueres, hochwertigeres Bild aus demselben Blickwinkel gibt, von enzyklopädischen Wert ist. Warum? Weil es immerhin dokumentiert, dass das Objekt für den abgedeckten Zeitraum unverändert war. Doch meine Meinung ist nicht maßgeblich, sondern die Mehrheitsmeinung oder die irgendwie zustande gekommenen Richtlinien oder gegebenenfalls einfach der Finger von irgend jemandem am Löschknopf.

Ich möchte mir nicht den Aufwand machen, all jene Fotos hochzuladen, um in ein paar Jahren zu sehen, wie sie eines nach dem anderen gelöscht werden, weil dann von guten Seelen Ansichten höherer Qualität beigesteuert werden. Ob das in der Praxis passieren würde? Wer weiß? Das Damoklesschwert jedenfalls hat Commons aufgehängt und darunter schläft es sich schlecht.

Gibt es eine Plattform, die sich bereits am Anfang zutraut, ein Bild als erhaltenswert einzuordnen, und zu dieser Entscheidung dann steht?


457 – 2012-10-21

Heute Morgen habe ich die erste Stockentenpaarung dieser Jahreshälfte auf der Stepenitz gesehen. Schon vor mehreren Wochen beobachtete ich wohl das kurze „Nachspiel“ einer Paarung, hatte meinen Blick jedoch einen Augenblick zu spät auf das Geschehen gerichtet.

Interessant ist dies, weil von Stockenten bekannt ist, dass sie erst im Frühjahr brüten. Das herbstliche Sexualverhalten dient also nicht unmittelbar der Fortpflanzung.


458 – 2012-10-27

Mein persönlicher Held des gestrigen Tages ist Migo – wir unternahmen als Abschluss unserer diesjährigen Prignitzrundreise eine Marathonwanderung.


459 – 2012-10-29

Gestern beim Morgenspaziergang schien Migo und mir die Sonne auf dem Feldweg nördlich der Golmer Straße „In der Feldmark“ in den Rücken, während zugleich der Reiherberg in Nebel gehüllt und sein Gipfel nicht zu sehen war. Fabelhafte Atmosphäre.

Ich vermute, dass der Unterschied so zu erklären ist: Der Nebel entstand über nahe gelegenem Wasser und wurde dann mit dem Wind verlagert. Über der weiten Fläche des großen Zernsees konnte sich viel Dunst bilden, während etwas weiter nördlich die schmale Wublitz weniger Gelegenheit dazu gibt. Das im Nebel konservierte Ebenbild der Gewässer schob sich nun über Golm, tauchte den südlich gelegenen Reiherberg in einen Nebelsee mit dem Nordufer des Zernseeabbildes just über dem Ort.


460 – 2012-10-30

In den zurückliegenden Wochen häufig in Perleberg gesichtet: Igel.