Splitter, September 2011
390 – 2011-09-02, 2:55 Uhr
Migo musste gerade noch einmal hinaus. Durchfall. Hoffentlich wird er nicht stärker krank.
Im Osten gut zu sehen: Plejaden und Orion am Horizont.
391 – 2011-09-02, 9:55 Uhr
Heute morgen fuhr das Wasserpflanzenschnittboot wieder auf der Stepenitz. In der Grabenstraße wurden die Ufer gemäht.
392 – 2011-09-04, 9:20 Uhr
Der Landkreis Prignitz im Nordwesten Brandenburgs ist seit heute der am dünnsten besiedelte Kreis Deutschlands. Die seenreichen Landkreise Müritz und Mecklenburg-Strelitz in Mecklenburg-Vorpommern, die bislang eine geringere Bevölkerungsdichte aufwiesen, fusionieren im Zuge der Kreisgebietsreform des nordöstlichsten Bundeslandes mit der Stadt Neubrandenburg und Teilen des Landkreises Demmin zu einem neuen Kreis. Seine wahlberechtigten Bürger stimmen heute darüber ab, ob der neue, flächengrößte Kreis Deutschlands „Landkreis Mecklenburgische Seenplatte“ oder „Landkreis Mecklenburgisch-Vorpommersche Seenplatte“ heißen wird.
Im Landkreis Prignitz, der seit Kurzem auch mit einem neu gestalteten Webauftritt glänzt, liegt die Bevölkerungsdichte bei rund 82'000 Einwohnern auf rund 2'123 Quadratkilometern mit 38,6 Einwohnern pro Quadratkilometer (Stand Dezember 2010) nun niedriger als in jedem anderen deutschen Kreis. Kreisstadt der Prignitz ist Perleberg.
393 – 2011-09-06, 13:30 Uhr
Es gibt Menschen, die daran arbeiten Fleisch im Reagenzglas für die Ernährung herzustellen. Nun, wenn es hilft, Tierleid zu verringern, befürworte ich das. Allerdings finde ich es ziemlich aufwendig, komplizierter als vermutlich nötig. Ich denke, man braucht gar nicht versuchen, Fleisch bis auf die molekulare Ebene nachzubauen, sondern kann auf längst im Handel erhältliche Alternativen wie jene auf Soja-Basis zurückgreifen. Mittlerweile gibt es da wirklich tolle Sachen und ich denke, dass sie vielen Leuten schmecken würden, wenn sie diese nur ausprobieren würden.
Man sollte nicht die Erwartung haben, dass eine vegetarische Frikadelle genau wie eine Rindfleischfrikadelle schmeckt. Und das braucht sie auch nicht. Aber sie ist eine geeignete Alternative aus derselben Ecke der Geschmackslandschaft. Auf jeden Fall gibt es bei uns vegetarische Produkte, die näher an unseren traditionellen kulinarischen Gewohnheiten sind, als die typischen Küchen fremder Länder. Wer also gern beim Chinesen, Inder, Griechen oder Italiener isst, braucht vor bereits heute und hier handelsüblichen Alternativen zu Fleischprodukten überhaupt keine Berührungsängste haben.
394 – 2011-09-10, 10:20 Uhr
Manche Erpel auf der Stepenitz zeigen bereits wieder ihr Prachtgefieder, andere Stockentenmännchen tragen noch zu großen Teilen das Schlichtkleid. Eine Zeit des Übergangs.
395 – 2011-09-11, 12:30 Uhr
Plumpsende Geräusche an der Stepenitz auf Höhe des Gottfried-Arnold-Gymnasiums ohne sichtbare Ursache verwunderten Migo und auch mich heute Morgen. Es müssen Eicheln gewesen sein, die aus dem winddurchstreiften Baum auf dem Schulhof am Rand des Flusses fielen.
396 – 2011-09-12, 9:00 Uhr
Gegenüber dem vorigen Jahr habe ich 2011 das Fotografieren bereits reduziert. Ich möchte es noch weiter zurückfahren. Aus den vergangenen 20 Monaten warten noch tausende Fotos darauf, gesichtet, geordnet, ausgewählt und beschriftet zu werden. Wenn ich mir diesen Aufwand nicht machen wollte oder er nicht mehr zu bewältigen wäre, dann bräuchte ich gar nicht erst zu fotografieren.
Der abzuarbeitende Bilderberg ist aber nicht der einzigen Grund, weniger abzulichten. Ich möchte mich stattdessen im Skizzieren üben, im Konzentrieren, im Finden des für mich Wesentlichen.
397 – 2011-09-12, 11:30 Uhr
Ich habe den Newsfeed für prlbr.de umgestellt. Anstatt im RSS-Format schreibe ich nun im Atom-Format. Hauptgrund für mich: das Datum/Zeit-Format. RSS benutzt ein in Teilen redundantes, nicht hierarchisches und englischsprachiges Format, dass mich beim Schreiben des Feeds „per Hand“ so störte, dass ich zuletzt auf Datumsangaben ganz verzichtete. Doch auch bei anderen Unterschieden der beiden Formate gefällt mir die Atom-Lösung besser. Verwundern muss das nicht, schließlich entstand Atom aus dem Wunsch heraus, die Defekte von RSS zu beheben.
398 – 2011-09-15, 10:45 Uhr
Beobachtungen in Perleberg:
- Neue Radwanderwegweiser wurden aufgestellt, beispielsweise an der Ecke Lotte-Lehmann-Promenade/Gummisteig und am Rohdeplatz.
- Die Brücke über den Graben vor der Musikschule wird renoviert.
- Das neue Nebengebäude der Rolandschule scheint fast fertig zu sein.
- Das einst gastronomisch genutzte Haus Lindenstraße/Max-Viereck-Straße wurde renoviert, ist nun fast fertig, beherbergt jetzt eine Arztpraxis.
- Im Bereich der Bushaltestelle Berliner Weg in der Berliner Straße kreist immer wieder ein Taubenschwarm geschwind in der Luft. Ob sich in der Nähe ein Taubenschlag befindet?
399 – 2011-09-15, 16:34 Uhr
Geeignetes Wetter vorausgesetzt soll am Wochenende ein weiterer der guten Vorsätze für dieses Jahr erfüllt werden: die Besteigung des Weißen Berges. Ich werde keinen Fotoapparat mitnehmen, da ich mir kürzlich vornahm weniger zu fotografieren. Um unsere Wanderung dennoch im Bild dokumentieren zu können, habe ich mir einen Skizzenblock besorgt.
Auf unserem heutigen Nachmittagsspaziergang fertigte ich zur Übung meine erste Zeichnung seit Jahren an. Sie zeigt meinen Begleiter Migo.
Ich musste allerdings gleich bei diesem ersten Versuch feststellen, wie schwer es ist, einen Migo nach der Natur zu zeichnen, wenn sich dieser bewegt. Das Ende der Übung bestimmte zudem nicht ich willentlich. Es kam auf dem von Mais gesäumten Feldweg ein Herr mit Hund auf uns zu, und ich brach vor dem absehbaren Zusammentreffen ab.
400 – 2011-09-17, 16:42 Uhr
Migo und ich bestiegen heute den Weißen Berg. Ein Bericht folgt demnächst. Bei künftigen Expeditionen sollte ich allerdings wieder einen Fotoapparat mitnehmen, sodass ich Bilder der springenden Spinnentiere und krabbelnden Käfer mitnehmen kann, um sie daheim näher zu bestimmen. Zudem sollte ich Menschen am Wegesrand nicht nur grüßen, sondern ansprechen, um mehr über die Örtlichkeiten zu lernen.
401 – 2011-09-24, 0:08 Uhr
Am gestrigen Tag erledigt: die Kartoffelernte. Zudem sieht es so aus, dass ich in diesem Herbst auch noch Kürbisse pflücken können werde.
402 – 2011-09-26, 22:35 Uhr
Nach dem Regen am Abend waren in der Koloniestraße Amphibien unterwegs. Während ein größeres Exemplar fort war, als ich den Fotoapparat geholt hatte, konnte ich soeben einen etwa daumenkuppengroßen Frosch fotografieren.