Splitter, Juni 2011
351 – 2011-06-02, 20:25 Uhr
Gestern waren Ellen, Migo und ich zum ersten Mal im Perleberger Tierpark. Unter anderem gesehen: eine Paarung von Braunbären. Ich werde sicherlich in den kommenden Tagen Fotos des Besuchs hier hochladen.
Heute morgen sah ich in der Grabenstraße, dass die Hangbefestigung, auf der auch der Zaun thronte, an der Rückseite eines der Grundstücke in der Wilsnacker Straße komplett in den Graben gerutscht war. Ich halte es für wahrscheinlich, dass das Unwetter vom Dienstag dabei eine Rolle spielte.
352 – 2011-06-03, 8:55 Uhr
Migos Geburtstag jährt sich heute zum sechsten Mal.
353 – 2011-06-03, 21:50 Uhr
Ein aus dem Leben gegriffener EHEC-Kommentar, heute Abend im chinesischen Restaurant: Zwei junge Männer standen am Buffet. Einer sagte: „Ey, Gurken und Tomaten“, und beide lachten. „Ach, Scheiß drauf“, sagte er und griff zu.
354 – 2011-06-04, 15:25 Uhr
Außer dem gestern wiederveröffentlichten Text zu Natur und Tieren im Besonderen notierte ich für dasselbe mittlerweile eingestellte Webprojekt im Jahr 2007 noch weitere Gedanken. Daraus im Folgenden der kurze Absatz zum Thema love (Liebe).
There are different approaches to love described by one single word. Therefore it is not easy to talk unambiguously about love in English. However, all meanings of love share few common ideas like attraction, comfortableness, peace. It is a central concept in religions. Love is a metaphor for the binding force between things. A loving relationship is only healthy and legitimate, when it is not destructive.
Das Projekt beschäftigte sich mit verschiedenen Aspekten der Beziehung zwischen Menschen und anderen Tieren. Vorgesehen waren zwei Schwerpunkte: zum einen das Sammeln von Ressourcen zum Thema, Artikel und Essays; zum anderen sollte Menschen die Möglichkeit eingeräumt werden, ihre Ansichten zum Thema auf einem eigenen Webauftritt gratis auszudrücken.
Der Ansatz war allerdings suboptimal. Zum einen handelte es sich dabei um ein zentral angelegtes Konzept, was die Notwendigkeit großer Investitionen an Zeit, Kraft und insbesondere im Erfolgsfall Kosten für mich bedeutet hätte. Also ein Konzept mit eingebautem Interessenkonflikt. Zum anderen waren die technischen Hürden für andere, das Webhosting-Angebot zur eigenen Gestaltung anzunehmen, im Vergleich zu jenen der gerade durchstartenden Web-2.0-Plattformen hoch. Gleichzeitig bot es Leuten nichts, die bereits eine Website betrieben.
Dass ich diese alten Notizen hervorgekramt habe, kommt nicht von ungefähr. Ich bastele an einem neuen Projekt, dass Aufmerksamkeit und Wertschätzung für Tiere im World Wide Web fördert – dezentral, und jeder mit eigener Website kann mitmachen. Ich werde demnächst mehr dazu schreiben.
355 – 2011-06-11, 9:05 Uhr
Kaugummi in minutenlanger Kleinarbeit mitsamt der darin verklebten Sandkörner bis hin zu kleinen Kieseln von Migos Pfoten abzuzupfen und zum Teil auch aus dem Fell zu schneiden, ist eine Arbeit, die man ihm und sich gern ersparen würde.
Überall an unserem morgendlichen Weg standen Abfallkörbe. Man sollte sie nutzen, und nicht Müll oder in diesem Fall Kaugummi in der Landschaft verteilen.
356 – 2011-06-15, 10:50 Uhr
Unter animalstxt.org habe ich ein neues Webprojekt gestartet. Es möchte die Aufmerksamkeit für Tiere fördern, sowohl für das Schicksal aller Tiere, als auch die Achtsamkeit gegenüber dem einzelnen Tier. Jeder mit einem eigenen Internetauftritt kann mitmachen – lies mehr auf der deutschen Webseite des Projekts.
357 – 2011-06-15, 10:55 Uhr
Hier auf prlbr.de gibt es natürlich eine Datei animals.txt.
358 – 2011-06-15, 20:18 Uhr
Ellen und Christoph, der wieder viel in Haus und Garten gerichtet hat, sind gestern abgefahren. Heute habe ich die Johannisbeeren eines der in diesem Frühjahr gepflanzten Bäumchen geerntet und gespeist. Eigentlich sollten die Früchte dieses einen Bäumchens der Beschriftung im Baumarkt zufolge weiß sein, wurden aber rot.
359 – 2011-06-17, 15:35 Uhr
Sind Menschen die einzigen Tiere, die sich Gedanken darüber machen, in welcher Hinsicht sie einzigartige Tiere sind?
360 – 2011-06-17, 19:35 Uhr
Als Migo und ich gestern von der Abendrunde heimkamen, nieselte es. Im Dunkeln sah ich die Kröte nicht, die auf der Eingangsschwelle in einer Ecke hockte. Als ich die Tür öffnete, nutzte sie sogleich die Gelegenheit, um ins Haus zu hüpfen. Als Migo und ich drin waren, erkannte sie aber ihren Fehler, oder flüchtete einfach nur wieder hinaus, sodass ich ihr dabei nicht helfen musste.
Auf unserem heutigen Nachmittagsspaziergang scheuchten Migo und ich ein Kaninchen an einem Feldweg auf. Migo bemerkte es jedoch nicht.
361 – 2011-06-20, 22:25 Uhr
Es ist nett, an einem Ort zu wohnen, wo man Igel und Fledermäuse, Marder, Fuchs, Nachtfalter und Ringeltauben sieht.
362 – 2011-06-21, 19:05 Uhr
Während Internet und World Wide Web menschliche Erfindungen sind, lohnt es doch, sich in Erinnerung zu rufen, das Netze bereits existiert haben müssen, bevor es den modernen Menschen gab. Spinnennetze vor allem. Aber man denke auch an Webervögel. Möglich, dass diese tierischen Netze von Menschen beobachtet und imitiert wurden. Vielleicht eines der frühesten Beispiele von der Natur inspirierter Technik in der Menschheitsgeschichte.
363 – 2011-06-23, 10:45 Uhr
A lapsus calami is when when you write one thing but mean an otter.
364 – 2011-06-26, 10:30 Uhr
Was Hunde mit Menschen unter anderem gemeinsam haben: Sie spielen, gähnen, haben Schluckauf, träumen und laufen gegen Laternenpfähle, wenn sie sich nach anderen Tieren umschauen.
365 – 2011-06-27, 9:15 Uhr
Ich möchte etwas Aufmerksamkeit auf animalstxt.org lenken und zugleich die Grundlage schaffen, um zu ermitteln, wie sich das Projekt in der Wildnis des Webs entwickelt. Dazu möchte ich mit einem Bot Domains (direkt unterhalb der TLDs) nach der Datei animals.txt abfragen. Wie viele Dateien animals.txt aufgrund dieser Maßnahme neu angelegt werden, lässt sich durch folgende Formel abschätzen:
$D$ steht für die Anzahl aller Domains. Die Faktoren $f_\ldots$ haben jeweils einer Wert zwischen 0 und 1 und geben den Anteil der Domains, die ein bestimmtes Kriterium erfüllen, an. $f_t$ für den Anteil der abgefragten Domains; $f_r$ steht dabei für den Anteil der Domains, die keine robots.txt haben, die den Zugriff auf animals.txt verbietet; $f_o$ für den Anteil der Domains ohne animals.txt; $f_a$ für den Anteil der Domains, deren Betreiber auf so eine Anfrage aufmerksam werden; $f_p$ für den Anteil der Betreiber, die dann die Projektseite aufrufen; $f_z$ für den Anteil der Betreiber, die dann eine animals.txt anlegen.
366 – 2011-06-27, 22:20 Uhr
Auf unserem Abendspaziergang liefen Migo und ich eben gleich zwei Igeln über den Weg. Einer drückte sich am Rand der Dergenthiner Straße ins Gras; ein anderer versuchte, unter einer Tür im Zaun in einen Vorgarten in der Feldstraße zu schlüpfen.
367 – 2011-06-28, 13:05 Uhr
Das Vorhaben, animals.txt-Dateien in der weiten Welt zu suchen, habe ich begonnen. Wenn alles wie geplant läuft, werden nun 1 Million Domains innerhalb von 17 Tagen, 8 Stunden und 40 Minuten abgefragt. Dabei prüfe ich stets zuerst die Datei robots.txt. Spricht jene nicht gegen eine Abfrage von animals.txt, wird auch diese Datei angefordert. Die Liste von Domains stammt von Alexa – sie enthält die 1 Million laut Alexa meistbesuchten Domains, Stand 27. Juni dieses Jahres.
Gemäß dem Domain Name Industry Brief (Volume 8, Issue 2, Mai 2011) von Verisign waren am Ende des ersten Quartals dieses Jahres knapp 210 Millionen Domains weltweit registriert. Bei einem geschätzten Wachstum von 2 % pro Quartal dürfte die Zahl mittlerweile bei rund 214 Millionen Domains liegen.
Damit lassen sich für die unten stehende Formel zwei Faktoren bereits angeben: $D\approx 214000000$ und $f_t\approx 0.0046729$.
368 – 2011-06-29, 22:20 Uhr
Habe gerade zwei Spinnen aus dem Haus getragen.
369 – 2011-06-30, 11:00 Uhr
Auf unserem verregneten Morgenspaziergang kreuzten Migo und ich mit der Brücke am Wallgebäude auch das darunter liegende Mähboot. Es ist wieder Zeit, Wasserpflanzen in der Stepenitz zu schneiden.
370 – 2011-06-30, 11:20 Uhr
Bei der Abfrage der Datei animals.txt von zahlreichen Domains fiel auf, dass gut 3 % der Internetauftritte bei Nichtvorhandensein der Datei nicht den zu erwartenden HTTP-Status-Code 404 Not Found senden, sondern eine HTML-Fehlerseite oder -Linkseite mit dem Code 200 ausliefern, der eine erfolgreiche Anfrage signalisiert. Ungünstig. Wie soll so beispielsweise eine Suchmaschine erkennen, dass es die angeforderte Seite nicht gibt?
In der Praxis zeigt sich außerdem, dass die oben stehende Formel noch nicht optimal ist. Ein zusätzlicher Faktor für den Anteil tatsächlich erreichbarer Server wäre beispielsweise zu ergänzen.